Radverkehr

Immer mehr Strecken im Alltag – zur Arbeit, zur Schule und zum Sportverein werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Die steigende Nutzung von Pedelecs und E-Bikes führt zu größeren Reichweiten und höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten. Dies stellt insbesondere im ländlichen Raum mit seinen längeren Distanzen eine Chance dar. Aber die dortige Infrastruktur muss an das veränderte Fahrverhalten angepasst werden.

Person mit Fahrrad auf Radweg. Andere Person kommt zu Fuß entgegen.

Zielgerichteter Radwegeausbau

Der Landkreis Osnabrück unterstützt diesen Wandel durch einen zielgerichteten Ausbau der Radwege an seinen Kreisstraßen. So können Radlerinnen und Radler schnell und direkt von A nach B kommen und sicher ihr Ziel erreichen. In den vergangenen drei Jahren hat der Landkreis hierfür im Durchschnitt jährlich 2,5 Millionen Euro investiert, was einer Verdreifachung im Vergleich zu den Vorjahren entspricht.

Radverkehrskonzept

In der repräsentativen Befragung des Landkreises zum Thema Mobilität, an der über 5.000 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises teilgenommen haben, ist die klare Bereitschaft zum Wechsel auf das Fahrrad deutlich geäußert worden. 65 Prozent der Teilnehmenden haben hier geantwortet, dass sie täglich oder fast täglich das Fahrrad im Alltag nutzen würden, wenn Verbesserungen in der Fahrradinfrastruktur umgesetzt würden.

Genau hier wird der Landkreis ansetzen und noch ambitionierter an seinen Zielen arbeiten, den Radverkehr zu fördern. Deshalb wird jetzt ein kreisweites Radverkehrskonzept erarbeitet, das bis Herbst 2025 abgeschlossen sein wird. Das Konzept wird mit allen zuständigen Behörden gemeinsam entwickelt. Seinen Kern bildet das kreisweite Radhauptroutennetz mit konkreten und bedarfsorientierten Streckenführungen für den Alltagsverkehr. Das Radhauptroutennetz wird die zentralen Orte im Kreisgebiet, in den Nachbarkreisen und die Stadt Osnabrück miteinander verbinden. Beim gemeinsamen Planen und abgestimmten Umsetzen der Pläne steht eine durchgängige Streckenführung im Fokus.

Koordinatorin Radwege

Seit Anfang 2024 wird die Aufgabe "Koordinierung Radwege" innerhalb des Mobilitätsteams des Landkreises wahrgenommen. Ansprechpartnerin und Koordinatorin für interne und externe Akteure zum Themengebiet Radverkehr und Radwege ist Sophie Rotter. Erste vorrangige Aufgabe wird sein, ein Radverkehrskonzept zu erstellen. Grundlage dafür ist der Beschluss des Kreistages vom 11. Dezember 2023. Einfließen werden dabei auch die Ergebnisse der in den letzten Jahren erarbeiteten Mobilitätsanalysen und -befragungen.

Eine Person mit Fahrrad steht vor einem Bürogebäude mit Klinkerfassade.
Radwege Koordinatorin Sophie Rotter

Bisherige Radverkehrsprojekte

In Jahr 2020 wurden Schülerinnen und Schüler mit der Fahrradkampagne „bike to school“ in Landkreis und Stadt Osnabrück motiviert, ihre Wege zur Schule mit dem Rad zurückzulegen. Die App-basierte Kampagne rief dazu auf, Teams zu bilden und mit dem Rad zur Schule zu fahren.

Die mit einer App aufgezeichneten Schulradfahrten generierten für das Team und die Schule Punkte, die in einem Ranking in der App dargestellt wurden. Im Gegensatz zu anderen Fahrradkampagnen lag der Fokus nicht auf reinem Kilometersammeln: Vor allem regelmäßiges Radfahren wurde belohnt. Damit sollte das umweltfreundliche und gesunde Radfahren zur Schule etabliert werden.

Logo: Bike to School

Für die Kampagne wurde ein besonderer Datenschutzprozess entwickelt und technisch in der App umgesetzt, der an das Alter der Schülerinnen und Schüler angepasst war und die Freigabe durch die Eltern zur Grundlage hatte.

Am Ende der Kampagne erhielten die bestplatzierten Schulen Geldpreise, die sie für Anschaffungen für die Schülerinnen und Schüler verwenden konnten. Die Geldpreise wurden von der Sparkasse Osnabrück und den Kreissparkassen Bersenbrück und Melle gesponsert.

Radschnellwege sollen über größere Entfernungen ein durchgängiges, sicheres, komfortables und zügiges Befahren ermöglichen. Sie werden von Oberzentren aus gedacht. Im weniger dicht besiedelten ländlichen Raum sind die gewünschten Pendlerzahlen von 2.000 Radfahrende pro Tag nicht erreichbar. Ein weiterer Nachteil ist, dass sie aufgrund hoher Kosten geringe Chancen haben, gebaut zu werden.

Ziel des Landkreises Osnabrück ist es, den Umweltverbund zu stärken und den Umstieg vom Auto- aufs Fahrrad zu fördern. Im Rahmen des durch die Metropolregion Nordwest geförderten Modellprojektes wurden Strecken - fern der Oberzentren - im ländlichen Raum exemplarisch untersucht.

Auf Basis der Ergebnisse wurde ein allgemeingültiger und übertragbarer Leitfaden sowie konkrete Maßnahmensteckbriefe für die Fallstudie Niedersachsenpark erarbeitet für Radwege zwischen "normalem" ERA-Standard und dem Standard von Radschnellwegen. Dies erfolgte grenzübergreifend in Kooperation mit dem Landkreis Vechta, der Samtgemeinde Bersenbrück und den Gemeinden Rieste und Neuenkirchen-Vörden.

Kontakt

Sophie Rotter (Radwege Koordinatorin)

Referat für Kreisentwicklung, Mobilitätsteam

Deutschland