Radverkehr

Immer mehr Strecken im Alltag – zur Arbeit, zur Schule und zum Sportverein werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Die steigende Nutzung von Pedelecs und E-Bikes führt zu größeren Reichweiten und höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten. Dies stellt insbesondere im ländlichen Raum mit seinen längeren Distanzen eine Chance dar. Aber die dortige Infrastruktur muss an das veränderte Fahrverhalten angepasst werden.

Person mit Fahrrad auf Radweg. Andere Person kommt zu Fuß entgegen.

Zielgerichteter Radwegeausbau

Der Landkreis Osnabrück unterstützt diesen Wandel durch einen zielgerichteten Ausbau der Radwege an seinen Kreisstraßen. So können Radlerinnen und Radler schnell und direkt von A nach B kommen und sicher ihr Ziel erreichen. In den vergangenen drei Jahren hat der Landkreis hierfür im Durchschnitt jährlich 2,5 Millionen Euro investiert, was einer Verdreifachung im Vergleich zu den Vorjahren entspricht.

Koordinatorin Radwege

Seit Anfang 2024 wird die Aufgabe "Koordinierung Radwege" innerhalb des Mobilitätsteams des Landkreises wahrgenommen. Ansprechpartnerin und Koordinatorin für interne und externe Akteure zum Themengebiet Radverkehr und Radwege ist Sophie Rotter. Erste vorrangige Aufgabe wird sein, ein Radverkehrskonzept zu erstellen. Grundlage dafür ist der Beschluss des Kreistages vom 11. Dezember 2023. Einfließen werden dabei auch die Ergebnisse der in den letzten Jahren erarbeiteten Mobilitätsanalysen und -befragungen.

Eine Person mit Fahrrad steht vor einem Bürogebäude mit Klinkerfassade.
Radwege Koordinatorin Sophie Rotter

Radverkehrsprojekte

Der Kreistag des Landkreises Osnabrück hat das >> Radverkehrskonzept für den Landkreis Osnabrück im Dezember 2025 einstimmig beschlossen und damit erstmals eine gemeinsame baulastträgerübergreifende Grundlage für den weiteren Ausbau von Radwegen geschaffen. Zentraler Bestandteil ist das knapp 840 Kilometer lange Radhauptroutennetz, das wichtige Verbindungen zwischen den Zentren des Landkreises, der Stadt Osnabrück sowie angrenzenden Landkreisen priorisiert.

Es wurde gemeinsame mit den Kommunen und weiteren Interessensvertretern unter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet. Das Konzept definiert Standards für sichere, durchgängige Radwege und bildet die Basis für zukünftige Erhalts-, Aus- und Neubaumaßnahmen sowie die Akquise von Fördermitteln. Die Umsetzung wird im Rahmen des „Runden Tisches Radverkehr“ koordiniert, in dem alle Beteiligte gemeinsam an der Weiterentwicklung der Radverkehrsförderung arbeiten werden.

Radschnellwege sollen über größere Entfernungen ein durchgängiges, sicheres, komfortables und zügiges Befahren ermöglichen. Sie werden von Oberzentren aus gedacht. Im weniger dicht besiedelten ländlichen Raum sind die gewünschten Pendlerzahlen von 2.000 Radfahrende pro Tag nicht erreichbar. Ein weiterer Nachteil ist, dass sie aufgrund hoher Kosten geringe Chancen haben, gebaut zu werden.

Ziel des Landkreises Osnabrück ist es, den Umweltverbund zu stärken und den Umstieg vom Auto- aufs Fahrrad zu fördern. Im Rahmen des durch die Metropolregion Nordwest geförderten Modellprojektes wurden Strecken - fern der Oberzentren - im ländlichen Raum exemplarisch untersucht.

Auf Basis der Ergebnisse wurde ein allgemeingültiger und übertragbarer Leitfaden sowie konkrete Maßnahmensteckbriefe für die Fallstudie Niedersachsenpark erarbeitet für Radwege zwischen "normalem" ERA-Standard und dem Standard von Radschnellwegen. Dies erfolgte grenzübergreifend in Kooperation mit dem Landkreis Vechta, der Samtgemeinde Bersenbrück und den Gemeinden Rieste und Neuenkirchen-Vörden.

In Jahr 2020 wurden Schülerinnen und Schüler mit der Fahrradkampagne „bike to school“ in Landkreis und Stadt Osnabrück motiviert, ihre Wege zur Schule mit dem Rad zurückzulegen. Die App-basierte Kampagne rief dazu auf, Teams zu bilden und mit dem Rad zur Schule zu fahren.

Die mit einer App aufgezeichneten Schulradfahrten generierten für das Team und die Schule Punkte, die in einem Ranking in der App dargestellt wurden. Im Gegensatz zu anderen Fahrradkampagnen lag der Fokus nicht auf reinem Kilometersammeln: Vor allem regelmäßiges Radfahren wurde belohnt. Damit sollte das umweltfreundliche und gesunde Radfahren zur Schule etabliert werden.

Logo: Bike to School

Für die Kampagne wurde ein besonderer Datenschutzprozess entwickelt und technisch in der App umgesetzt, der an das Alter der Schülerinnen und Schüler angepasst war und die Freigabe durch die Eltern zur Grundlage hatte.

Am Ende der Kampagne erhielten die bestplatzierten Schulen Geldpreise, die sie für Anschaffungen für die Schülerinnen und Schüler verwenden konnten. Die Geldpreise wurden von der Sparkasse Osnabrück und den Kreissparkassen Bersenbrück und Melle gesponsert.

Videos
Landrätin Anna Kebschull
Radverkehrskonzept für den Landkreis Osnabrück

Landrätin Anna Kebschull über die Online-Beteiligung beim Radverkehrskonzept

Landrätin Anna Kebschull
Radinfrastruktur im Landkreis Osnabrück

Landrätin Anna Kebschull zum Ausbau der Radinfrastruktur im Landkreis Osnabrück

 Spatenstich: Kreisstraße 227
Neuer Geh-und Radweg in Melle-Neuenkirchen

Spatenstich: Entlang der Kreisstraße 227 (Haller Straße) in Melle-Neuenkirchen wird ein gemeinsamer Geh- und Radweg gebaut

Kontakt

Sophie Rotter (Radwege Koordinatorin)

Referat für Kreisentwicklung, Mobilitätsteam

Deutschland