
Oft gestellte Fragen (FAQ) zum Breitbandausbau
Sie haben Fragen zum Thema Breitband, dessen Ausbau und Technologie? Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen. Falls Sie weitere Fragen haben, steht Ihnen das Team der Stabsstelle Breitband gerne zur Verfügung

Allgemeines
Glasfasern bestehen aus dünnen Quarzglasfäden, welche in Leerrohren unter der Erde verlegt werden. Die Übertragung erfolgt durch Lichtimpulse, welche durch Laserdioden erzeugt werden und innerhalb der Glasfaser durch Totalreflexion weitergeleitet werden. So ist eine schnelle und stabile Datenübertragung über große Entfernungen gewährleistet, die Geschwindigkeiten von bis zu 2 Gbit/s erreichen kann.
Nein, Glasfaserkabel sind weder gefährlich noch gesundheitsschädlich. Die Übertragung erfolgt durch Lichtimpulse in den Kabeln, sodass weder Magnetfelder noch Strahlungen entstehen.
DSL ist Hochfrequenzfunk innerhalb einer Kupferader. Dessen elektrisches Signal verliert mit jedem Meter, der zu überbrücken ist, an Stärke (auch Dämpfung genannt). Die dafür benötigten Kupferkabel versorgen der Reihe nach die Haushalte – die Leitung wird also aufgeteilt. Dies hat Einfluss auf die Datengeschwindigkeit, sodass diese bei längerer Strecke und höherer Nutzeranzahl abnimmt.
Bei der Glasfasertechnologie wird das Lichtsignal innerhalb einer Lichtfaser transportiert und hat dabei kaum eine Dämpfung, d. h. die bleibt auch auf längerer Strecke stabil.
Glasfasern können Daten also 1. schneller und 2. mit mehr Stärke, unabhängig von der Entfernung, gleichermaßen übertragen.
Der geförderte Breitbandausbau des Landkreises Osnabrück
Der Breitbandausbau basiert auf der vom Bund entwickelten Gigabitförderung, die dem flächendeckenden Ausbau von Glasfaserinfrastruktur in Deutschland, insbesondere in unterversorgten Gebieten („Weiße“ und „Graue Flecken“), dient. Ziel ist es, bis 2030 jeden Haushalt und jedes Unternehmen mit gigabitfähigen Anschlüssen zu versorgen.
Im Landkreis Osnabrück dient der Breitbandausbau demnach konkret der Überwindung der digitalen Spaltung zwischen Städten und ländlichen Gebieten. Da der private Telekommunikationsmarkt aus wirtschaftlichen Gründen vorwiegend in dichter besiedelten Gebieten Glasfasernetze ausbaut, übernimmt der Landkreis den Ausbau in vorwiegend ländlichen Regionen. Denn besonders in diesen Gebieten kann die nicht bzw. kaum vorhandene digitale Infrastruktur zu einem Problem werden, da die Ansiedlung und den Verbleib von Menschen und Betrieben insbesondere von der Verfügbarkeit schnellen Internets abhängen kann (Stichwort mobiles Arbeiten, Telemedizin, reibungsloser Unternehmensprozess uvm.).
„Weiße“ und „Graue Flecken“ stehen für unterversorgte Gebiete, die eine bestimmte Downloadgeschwindigkeit aufweisen. Die Versorgungsdaten basieren auf den Angaben der privaten Telekommunikationsunternehmen im sog. Markterkundungsverfahren.
„Weiße Flecken“ sind Adressen, die mit einer Versorgungsgeschwindigkeit von weniger als 30 Mbit/s verzeichnet sind. „Graue Flecken“ sind Adressen, die über eine Versorgung von mindestens 30 Mbit/s und mehr verfügen, jedoch noch keine gigabitfähige Infrastruktur aufweisen.
Beim Markterkundungsverfahren (MEV) handelt es sich um einen obligatorischen Schritt bei der Beantragung von Fördermitteln für den Gigabitausbau. Das MEV zeigt auf, welche Telekommunikationsunternehmen den Gigabitausbau innerhalb eines Gebietes (hier Landkreisgebiet) bereits vollzogen haben oder planen (eigenwirtschaftlicher Ausbau). Gleichzeitig wird ermittelt, wie die einzelnen Adressen im Landkreisgebiet versorgt sind. Auf dieser Grundlage können „Weiße“ und „Graue Flecken“ ermittelt werden und entsprechende Förderanträge gestellt werden.
Ob Ihre Adresse gefördert durch den Landkreis Osnabrück oder ob dort der private Telekommunikationsmarkt tätig ist, erfahren Sie hier
Die alten Kupferleitungen aus den 1990er Jahren können mit den Anforderungen an den heutigen Datenleitungen nur schwer mithalten, da der Datenverbrauch in der Gesellschaft (z. B. durch Home Office, Streaming, Smart Home etc.) innerhalb der letzten Jahren stark gewachsen ist. Das Glasfasernetz ist nicht nur schneller, sondern nachweislich auch weniger störanfällig. Mit Glasfaser ist eine Datenübertragung von mehr als 1000 Mbit/s möglich und das unabhängig von der Entfernung.
Durch die Glasfaseranbindung findet ein essentieller Wandel der digitalen Infrastruktur statt. Ein schneller Internetzugang ist Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung der Digitalisierung. Eine flächendeckende Breitbandversorgung ist somit für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im Landkreis von erheblicher Bedeutung. Mit dem Anschluss an das Glasfasernetz rüsten Sie Ihre Immobilie also für die Zukunft, gleichzeitig erhöhen Sie deren Wert.
Ablauf und Technik
Der Breitbandausbau des Landkreises Osnabrück wird mithilfe von Bundes- und Landesfördermitteln und kommunalen Mitteln finanziert, sodass der Bau eines Glasfaseranschlusses für Sie kostenfrei ist, sofern Ihre Adresse im Ausbaugebiet liegt. Sie müssen lediglich die Nutzungsvereinbarung fristgerecht in der Vorbereitungsphase einreichen. Dazu erhalten Sie drei bis vier Monate vor Baubeginn Informationen mittels eines Schreibens vom Landkreis Osnabrück.
Sie müssen keinen entsprechenden Vertrag abschließen und nicht das Glasfasernetz direkt nutzen, wenn Sie sich während der Durchführungsphase (= Ausbauphase) den Glasfaserhausanschluss kostenlos sichern möchten. Falls Sie die Glasfaser nach dem Anschluss jedoch direkt nutzen möchten, benötigen Sie einen Vertrag mit dem jeweiligen Netzbetreiber („Weiße Flecken“: teranet, „Graue Flecken“: Ausschreibung läuft noch).
Bedenken Sie, dass Sie im Falle einer Ablehnung eines Glasfaseranschlusses während der Durchführungsphase die Kosten bei einem späteren Bedarf an einem Glasfaseranschluss, d.h. nach Ende der Ausbauphase und nach Inbetriebnahme des Netzes, selber tragen müssten.
Nicht nur stabiles und störungsfreies Internet sind Vorteile der Glasfaserkabel. Auch Fernsehen und Telefonieren funktioniert über Glasfaser deutlich störungsfreier als z.B. über Satellitenschüssel oder Kupferkabel. Außerdem findet durch den Glasfaseranschluss eine Wertsteigerung Ihrer Immobilie statt
Pro Gebäude bzw. Adresse wird ein Hauanschluss gebaut. Je nach Angabe der zu versorgenden Wohneinheiten wird die Anzahl der Fasern geplant. Für ein Mehrfamilienhaus mit z. B. fünf Wohneinheiten wird die Faserplanung anders als bei einem Einfamilienhaus mit einer Wohneinheit ausfallen. Durch die Faserplanung können sodann im ersten Fall fünf individuelle Verträge und im zweiten Fall ein Vertrag geschlossen werden.
Das ist abhängig von der Beschaffenheit des Grundstücks und des Hauses. Die erforderlichen Baumaßnahmen werden also in jedem Einzelfall bei einer Hausbegehung betrachtet.
Der Hausanschluss führt von der Straße bis an die erste Hausinnenwand und beinhaltet eine Rohrleitung, eine Mauerdurchführung und eine passive Abschlussbox (Anschlusspunkt Linientechnik, kurz APL), in der das Glasfaserkabel abgelegt wird.
In den meisten Fällen wird das Glasfaserkabel von der Straße aus per Erdrakete unterirdisch direkt bis an das Haus verlegt und es muss lediglich am Übergabepunkt (üblicherweise im Erdgeschoss oder Keller) ein kleiner Schacht ausgehoben werden. Außerdem muss ein Loch in die Hauswand gebohrt werden, wodurch das Rohr mit Kabel verlegt wird. Eine ggf. weitere notwendige Inhouse-Verkabelung müsste auf eigene Kosten durchgeführt werden.
Grundsätzlich können vorhandene Leerrohre genutzt werden, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dies muss im Einzelfall von unseren technischen Kollegen der Stabsstelle Breitband geprüft werden. Kontaktieren Sie uns daher bitte über: breitband@lkos.de
Der Ausbau der „Weißen Flecken“ ist in sieben Ausbauphasen, in denen je fünf Baulose gleichzeitig ausgebaut werden, unterteilt. Der Großteil der Baulose ist in Betrieb – die Bauarbeiten in den übrigen Baulosen sind ebenfalls weit fortgeschritten. Für die „Grauen Flecken“ laufen aktuell die Vorbereitungen für den Baustart. Kirchner Holding GmbH ist das zuständige Planungsbüro, die Ausschreibungen für den künftigen Netzbetreiber laufen noch. Ende 2025 sollen die ersten Bauarbeiten starten. Voraussichtlich soll der „Graue Flecken“-Ausbau bis Ende 2028 laufen.
Der Anschluss ist gebaut und das Netz ist in Betrieb – Was folgt?
Nachdem die Bauarbeiten abgeschlossen sind, wird das Netz zeitnah in Betrieb genommen. Hierfür bedarf es einer erfolgreichen Abnahme sowie einer Doku-Übergabe an den Netzbetreiber. Der Netzbetreiber meldet sich bei Ihnen, um einen Termin für die Montage eines Glasfasermodems (auch ONT-Gerät genannt) zu vereinbaren. Mit diesem Schritt wird der Glasfaseranschluss aktiv geschaltet und das Glasfaser-Internet kann genutzt werden.
Sofern Sie während der Ausbauphase einen Vertrag abgeschlossen haben, wird sich der Netzbetreiber, für die „Weißen Flecken“ die teranet, bei Ihnen eigenständig melden. In diesem Fall müssen Sie daher nichts weiter unternehmen.
Sollten Sie noch keinen Vertrag geschlossen haben, wenden Sie sich für Informationen an die teranet. Die Mitarbeiter*innen werden gemeinsam mit Ihnen ein für Sie passendes Angebot finden.
Grundsätzlich bietet der Landkreis Osnabrück bzw. dessen Infrastrukturgesellschaft TELKOS (Netzinhaber) ein sog. „Open Access-Netz“ an. Das bedeutet, dass grundsätzlich mehrere Telekommunikationsunternehmen Gebrauch vom Glasfasernetz machen und Angebote für ihre Kundschaft abgeben können. Zurzeit ist die teranet, die gleichzeitig auch Netzbetreiberin ist, alleiniger Anbieter. Demnach müssten Sie sich für Vertragsangelegenheiten an die teranet wenden. Ob und wann in Zukunft weitere Anbieter Glasfaserverträge anbieten werden, können wir derzeit leider nicht genau vorhersagen.
Dies kann pauschal nicht beantwortet werden. Da die Digitalisierung aber in immer mehr Lebensbereichen voranschreitet und sich neu entwickelt, ist anzunehmen, dass Kupferleitungen mit der damit verbundenen Notwendigkeit zur Übertragung großer Datenmengen nur schwer mithalten können werden. In der Zukunft ist daher davon auszugehen, dass die Kupferleitungen abgebaut und vollständig durch Glasfaserleitungen ersetzt werden. Wann dies geschehen wird, ist ungewiss.
Kontakt
Stabsstelle Breitband
Am Schölerberg 1
49082 Osnabrück
Deutschland