
Kinder- und Jugendschutz
Unter "Kinder- und Jugendschutz" wird eine Vielzahl von Vorgehensweisen und Maßnahmen verstanden, die dazu beitragen, Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen.

Junge Menschen haben Anspruch auf eine gesunde geistige, körperliche und psychische Entwicklung sowie auf Schutz vor körperlicher und seelischer Vernachlässigung, Misshandlung und vor jeglicher Form von Gewalt, insbesondere sexualisierter Gewalt.
Mögliche Gefährdungen sind in den unterschiedlichsten Lebensbereichen vorhanden, wie z.B. durch Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum, Sekten und Psychogruppen, Extremismus in jeglicher Form und vieles mehr.
Auch die psychischen Auffälligkeiten und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Folge zunehmend unsicherer Lebensbedingungen und starkem Leistungsdruck haben deutlich zugenommen. Ebenso gilt es der Gewalt von Kindern und Jugendlichen untereinander vorzubeugen, wie beispielsweise Mobbing.
Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung befasst sich unter anderem mit dem erzieherischen, gesetzlichen und strukturellen Kinder- und Jugendschutz. Insbesondere der Schutz vor Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch hat hohe Priorität. Daher werden zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen seitens der Landesregierung initiiert und gefördert. Hierzu gehören u.a. Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche, Koordinierungszentren Kinderschutz sowie Mädchenhäuser, aber auch die Ausbildung von Familienhebammen und Kinderschutzfachkräften.
Die Förderung regional breit gestreuter präventiver Angebote ist ein Ziel des erzieherischen Jugendschutzes. Öffentliche und freie Träger der kommunalen Jugendhilfe nehmen diese Aufgaben in ihrem Zuständigkeitsbereich wahr und werden dabei vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie dem Landesamt für Soziales, Jugend und Familie im Rahmen von Projektförderung, Beratung und Fortbildung unterstützt. Weitere Informationen zum Thema Jugendschutz finden Sie hier.
Kinder- und Jugendschutz im Internet
Digitale Lebenswelten sind für Kinder und Jugendliche schon lange zum Alltag geworden. „Online“ und „offline“-Erfahrungen sind kaum noch voneinander zu trennen und digitale Medien prägen die alltägliche Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen entscheidend.
Neben den positiven Nutzungsmöglichkeiten neuer technischer Entwicklungen, nehmen auch Gefährdungen und Risiken im Rahmen der Mediennutzung zu. Angefangen bei übermäßigem Konsum von Internet, Streamingdiensten, Fernsehen, Spielekonsolen und Co. bis hin zu Cybermobbing, illegalen Downloads und pornografischen oder gewalttätigen Inhalten.
Die Kinder- und Jugendhilfe hat unter anderem den gesetzlichen Auftrag, Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen (§1 SGB VIII). Auch das Jugendschutzgesetz formuliert einen klaren Auftrag zur Förderung der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Kinder- und Jugendmedienschutzes (§10a JuSchG).
Allgemeine Infos
Das Internet und die Nutzung von digitalen Medien ist für Kinder und Jugendliche selbstverständlich – umso wichtiger ist es, dass sie den sicheren Umgang damit lernen. Eltern und Erziehungsberechtigte haben dazu häufig viele Fragen. Die Nutzung digitaler Medien bietet zahlreiche Chancen für Kinder und Jugendliche, birgt jedoch auch Gefahren.
Chancen
Wenn digitale Medien sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt werden, können sie Chancen für Kinder und Jugendliche, aber auch für Eltern und Erziehungsberechtigte bieten.
Kindgerechte Medien (Beispiele siehe unten) können z.B. zur Vermittlung von komplexeren Inhalten, neuen Themen oder zur Aneignung von Wissen genutzt werden.
In der aktuellen Zeit ist Kommunikation zentraler Bestandteil der Nutzung von Medien, sowohl im privaten als auch im schulischen und/oder beruflichen Kontext. Umso wichtiger ist es, dass Kinder altersgerecht und umsichtig an die Nutzung sozialer Medien herangeführt werden. Eltern haben hier, ebenso wie auch Fachkräfte in Bildungsinstitutionen, eine Schlüsselfunktion sowie auch eine Vorbildfunktion.
- Informationen zum Wissenserwerb durch Medien finden Sie hier.
- Informationen zu weiteren möglichen Chancen sozialer Medien finden Sie hier.
- Ideen und Vorschläge zur kreativen Nutzung von Medien und Förderung der Medienkompetenz von Kindern finden Sie hier.
Risiken und Gefahren
Die Nutzung von digitalen Medien birgt gerade für Kinder und Jugendliche jedoch auch Risiken. Kinder und Jugendliche sind im Internet besonders gefährdet, da sie hier häufig allein unterwegs sind. Folgende Risiken und Gefahren können Kindern und Jugendlichen im Internet begegnen:
- Cybermobbing (Mobbing im Internet bzw. in sozialen Medien)
- Cybergrooming (Ansprache von Minderjährigen durch Erwachsene mit missbräuchlichen Interessen)
- Ungeeignete Inhalte, z.B. Darstellungen von Gewalt, Extremismus, Pornografie
- Hate Speech / Hassrede (diskriminierende oder menschenverachtende Sprache oder Inhalte in sozialen Medien)
- Fake News (gefälschte / unwahre Inhalte, die ungeprüft im Internet verbreitet werden)
- Trend: Social-Media-Challenges mit Auswirkungen aufs reale Leben
- Mediensucht
- Online-Werbung
- Künstliche Intelligenz / KI (insbesondere Gefahren durch KI-generierte oder gefälschte Missbrauchsdarstellungen und riskante Nutzung der KI durch Kinder und Jugendliche. Nähere Informationen siehe hier).
Auf der Seite des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik gibt es weiterführende Informationen über Risiken und Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche im Internet. Diese finden Sie hier.
Viele Eltern und Fachkräfte berichten von einer Überforderung im Umgang mit der Vielfalt an digitalen Medien und Inhalten, mit denen Kinder sich beschäftigen. Eltern und Fachkräfte können nicht jede App / jeden Inhalt kennen, den die Kinder benutzen oder gut finden. Entscheidend ist, dem Kind und seinen Interessen offen gegenüberzutreten und sich die Apps und/oder Inhalte gemeinsam anzuschauen. Diese können dann gemeinsam besprochen, ausprobiert und an mancher Stelle auch gemeinsam genutzt werden. Es liegt jedoch in der Verantwortung der Eltern, kritisch nachzufragen, sich zu informieren und zu beurteilen, welche Inhalte für ihr Kind geeignet sind und welche nicht. Unter Umständen sind Altersfreigaben zu beachten.
Den Großeltern ein Familienfoto aus dem Urlaub, oder ein Video von den ersten Schritten zu schicken, sich mit anderen Eltern auszutauschen – das gehört für uns heute einfach dazu. Durch Messenger ist es viel einfacher, den Kontakt aufrecht zu erhalten und solche Informationen miteinander zu teilen – aber was kann daran zum Problem werden?
Risiken und Gefahren beim Teilen von Kinderfotos
Insbesondere dann, wenn Fotos und Videos öffentlich geteilt werden, gibt es sowohl online als auch offline Risiken für die abgebildeten Kinder. Informationen dazu finden Sie hier. Grundsätzlich gilt: Beim Teilen von Kinderbildern sollte immer der Schutz der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund stehen. Auch für Kinder gilt das Recht am eigenen Bild.
Tipps für den Umgang mit Kinderfotos im Netz
Fotos und Videos von Kindern sollten grundsätzlich nicht bzw. nur mit äußerster Vorsicht öffentlich geteilt werden. Hinweise dazu gibt es als Schaubild hier.
Der verantwortungsvolle Umgang mit Bildern und Videos im Netz hat eine zentrale Bedeutung für den Schutz von Kindern im Internet. Daher ist es immer sinnvoll, mit den Kindern ins Gespräch zu gehen und je nach Alter auch das Einverständnis des Kindes einzuholen, ob und mit wem ein Bild digital geteilt werden darf.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
Kontakt
Fachdienst Jugend
-
0541 5014402
- jugend@landkreis-osnabrueck.de
Am Schölerberg 1
49082 Osnabrück
Deutschland
Notrufnummer Kinder- und Jugenddienst
Die Sozialraumteams sind nach telefonischer Absprache auch außerhalb der angeführten Sprechzeiten erreichbar. Die Kontaktdaten des für Sie zuständigen Sozialraumteams finden Sie hier.
Der Kinder- und Jugenddienst ist unter der Notrufnummer 0541-51144 auch außerhalb der üblichen Dienstzeiten erreichbar.