Jubiläum des Natur- und Geoparks TERRA.vita: 20 Jahre internationaler Geopark

Im Jahr 2000 gründeten 4 europäische Regionen in Spanien, Griechenland, Frankreich und Deutschland (Vulkaneifel) das europäische Geoparknetzwerk. Schon im darauffolgenden Jahr wurde der Natur- und Geopark TERRA.vita in das Netzwerk aufgenommen.  2004 wurde nach dem europäischen Vorbild das Globale Geopark Netzwerk etabliert.

Eine Reise durch 300 Millionen Jahre Erdgeschichte
Eine Reise durch 300 Millionen Jahre Erdgeschichte: Der Natur- und UNESCO Geopark TERRA.vita aus einem neuen Blickwinkel betrachtet

Als vorläufiger Höhepunkt der Entwicklung kann die Aufnahme der Geoparks in die Programmatik der UNESCO in Paris im Jahr 2015 betrachtet werden. Heute sind weltweit 161 Geoparks in 44 Ländern zertifiziert und TERRA.vita gehört neben 5 weiteren Geoparks in Deutschland dazu. Die UNESCO Geoparks stehen nun mit den  bekannteren UNESCO Welterbestätten  und Biosphärenreservaten  auf einer Stufe.

In den vergangenen 20 Jahren wurde der Natur- und Geopark TERRA.vita fünf Mal mit einer sogenannten Grünen Karte rezertifiziert. Seitdem wurden viele neue Infrastrukturen geschaffen, um Einheimischen  und Besuchern ein authentisches Naturerlebnis zu ermöglichen. Zu nennen sind die TERRA.trails genannten 18 Radrundwege oder die über 80 TERRA.tracks als Wanderwege mit hohem Qualitätsstandard. Weitere wertvolle Landschaften wurden  naturverträglich erschlossen, wie z. B. die Kalksinterterrassen in Dissen, der Wacholderhain bei Merzen und  der Silbersee im Hüggel in Hasbergen, um nur einige Vorhaben zu nennen. Darüber hinaus werden unzählige Informationen als Flyer (TERRA.tips, TERRA.maps etc.) oder Broschüren (Bodenatlas, wertgebende Landschaften etc.) herausgegeben und ein jährliches Veranstaltungsprogramm mit bis zu 300 Angeboten präsentiert. Ein Netz von knapp 30 TERRA.vista Aussichtspunkten mit abrufbaren und erklärenden Audios zur jeweiligen Erdgeschichte und Kultur wurde etabliert. Für die neu angelegte informative Homepage erfährt der Natur- und Geopark regelmäßig großes Lob. Im Jahr 2008 war TERRA.vita  nach Peking und Belfast Ausrichter und Gastgeber der  3. Internationalen UNESCO Geoparkkonferenz in Osnabrück mit knapp 350 Teilnehmern aus 40 Ländern.

Zukünftig wird sich TERRA.vita neben dem Erhalt der Infrastruktur u.a. verstärkt den Themen regionale Produkte, Partnerinitiativen und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) widmen. Bei allen Aktivitäten steht die regionale Erdgeschichte, wie in jedem anderen Geopark auch im Vordergrund. Die Erdgeschichte bietet Erklärungen und Hintergründe zur Entstehung von Landschaften, zu Flora und Fauna und zum Klimawandel. Darüber hinaus liefert sie die Grundlage für viele spannende Erzählungen, Sagen und Erlebnisse.

Im Jahr 2021 werden diverse Neuerungen an den Start gehen. So soll der Hünenweg von Osnabrück bis nach Groningen durch den Partnergeopark De Hondsrug (NL) als internationaler Wanderweg weitergeführt werden. Es werden ein neuer halbstündiger Film über TERRA.vita präsentiert, ebenso wie Virtual Reality Erlebnisse und eine Geogame App. Ein neues Umweltbildungs- und Infokonzept wird parallel zur Eröffnung der verlängerten Schmalspurbahn am Piesberg in Osnabrück vorgestellt. Auch soll das Plaggeneschzentrum an der Lechtinger Mühle in Wallenhorst eröffnet werden. An den Saurierfährten Barkhausen wird das 100 jährige Jubiläum der Entdeckung im Jahr 1921 gefeiert. Im Jubiläumsjahr  hat sich zudem ein hochrangiger Vertreter der UNESCO als Verantwortlicher für die die weltweiten Geoparks und Biosphärenreservate angekündigt.

Zwei Personen schauen aus einem Pickup

Vielen werden sie schon begegnet sein: Seit Juli 2021 sind Tobias Wulftange und Felix Kriege im Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet Hüggel, Heidhornberg und Roter Berg in der Gemeinde Hasbergen unterwegs. Ihre Aufgabe liegt in erster Linie im Kontakt mit den Menschen vor Ort. Die Ranger sollen präsent und ansprechbar sein, über das Gebiet und seinen Schutzzweck aufklären, aber auch Fehlverhalten entgegenwirken.

In dem durch jahrhundertelangen Bergbau gezeichneten Gebiet sind Lebensräume entstanden, wie sie sonst nur selten zu finden sind. Im Hüggel leben nicht nur mehrere seltene Tierarten wie verschiedene Molch- und Salamanderarten, Hirschkäfer, zahlreiche Fledermausarten und Uhus, auch besondere Böden und Pflanzen treten hier auf, die in ihrer Kombination einzigartige Lebensräume bilden. Aus diesem Grund ist die Landschaft seit 2019 als europäisches Schutzgebiet gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ausgewiesen worden. Hierdurch ist der Landkreis Osnabrück verpflichtet, den Lebensraum Hüggel in seinem aktuellen Zustand zu erhalten und weiter zu verbessern. Um den Hüggel als Naturschatz und zugleich als Naherholungsraum für kommende Generationen zu erhalten, ist es daher wichtig, die Besuchenden zu informieren, zu lenken und in Teilen zu regulieren.

Unsere Ranger sind daher regelmäßig zu Fuß – gerne auch mal mit Hund -, auf dem Mountainbike oder in ihrem Dienstfahrzeug im Hüggel unterwegs und haben dabei stets ein offenes Ohr und interessante Informationen über die Region parat. Erkennbar an dem markanten Hut und der TERRA.Vita-Weste sind sie in Kooperation zwischen der Gemeinde Hasbergen und dem Landkreis Osnabrück als erste Ranger der Region beschäftigt und wurden hierfür offiziell als Feld- und Forsthüter bestellt. Damit haben sie weitreichende Rechte, dürfen Personen festhalten, Personalien feststellen und wenn nötig auch Ordnungswidrigkeiten einleiten.

Sie haben Fragen an die Ranger? Gerne persönlich im Hüggel oder per Mail an info@terra-ranger.de.

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