Fragen und Antworten zur Kreishaussanierung

Wir haben für Sie wichtige Fragen und Antworten zur Kreishaussanierung zusammengefasst. 

Kreishaus Osnabrück Haupteingang
Warum muss das Kreishaus überhaupt saniert werden?

Das 1981 erbaute Kreishaus muss nach mehr als 40 Jahren im Betrieb saniert werden. Hauptgrund sind erhebliche Brandschutzmängel und eine zu hohe Schadstoffbelastung, es machen aber auch andere Punkte wie eine veraltete Heizung und Lüftung eine Sanierung zwingend notwendig. 

Der Landkreis Osnabrück ist im Rahmen der sogenannten Betreiberverantwortung zur Sanierung verpflichtet. Die Baugenehmigungsbehörde hat die brandschutztechnische Ertüchtigung eingefordert.


Warum kann es nicht einfach bleiben wie es ist?

Die Anforderungen an den Brandschutz sind zwingend einzuhalten. 

Die Technik des Kreishauses wird in weiten Teilen schon über die zu erwartende Lebensdauer hinaus genutzt. Die Heizungsanlage ist so veraltet, dass der Aufwand diese betriebsbereit zu halten unverhältnismäßig teuer - und das Ausfallrisiko viel zu groß ist. Darüber hinaus steigen die Energiekosten. Die führt führ dazu, dass in der langfristigen Betrachtung eine höhere Energieeffizienz wirtschaftlich oft sehr sinnvoll ist. 


Kreishaus - wofür ist das wichtig? 

Das Kreishaus Osnabrück ist der Arbeitsplatz von 1.174 Mitarbeitenden. Es befindet sich dort unter anderem das Jugendamt, das Sozialamt sowie die Ausländerbehörde. Der Katastrophenschutz-Stab hat dort seine Räumlichkeiten. Im Kreishaus ist die KFZ- Zulassungsstelle. Der Landkreis Osnabrück ist Träger vieler weiterführender Schulen und hat die Aufgabe der Schülerbeförderung. Außerdem befindet sich im Kreishaus die Baubehörde, die sich um Baugenehmigungen kümmert Straßen und Radwege plant, der Veterinärdienst sowie der Gesundheitsdienst für Stadt und Landkreis Osnabrück – und das sind nur einige der Dienstleistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger, die dort verortet sind. 

Darüber hinaus ist das Kreishaus die Heimat des Kreistages. Hier finden die Kreistags- und Ausschuss-Sitzungen statt. Die Mitarbeitenden der Kreistagsfraktionen haben dort ihre Büros. Verbände und Vereine führen in den Räumen des Kreishauses Veranstaltungen durch. 

Der Landkreis Osnabrück ist einer der größten Arbeitgeber der Region.


Wie ist der Projektstand bei der Sanierung?

Das Projekt wird in sogenannte Leistungsphasen unterteilt – insgesamt sind es neun. Aktuell läuft die Leistungsphase 5. In dieser Phase wird der Beginn der Bauarbeiten im Juni 2025 konkret vorbereitet. Die zeitaufwendigen Planungsphasen sind erfolgt, der Antrag auf Baugenehmigung ist gestellt und die europaweiten Vergaben stehen kurz vor Veröffentlichung. Aktuell laufen bereits die Vorbereitungen für die erforderlichen Um- und Auszüge der vom ersten Bauabschnitt betroffenen Bereiche und Abteilungen. 


Wie transparent ist der Prozess? 

Der öffentliche Prozess zur Kreishaussanierung und die politische Beteiligung laufen bereits seit mehreren Jahren. Ein langer, komplexer Prozess. Es ist ein sehr großes Projekt.

Die Kreistags- und Ausschuss-Sitzungen sind öffentlich, jeder Bürger und die Presse kann teilnehmen. Sämtliche Informationen waren und sind für Presse und Öffentlichkeit über Vorlagen sowie Protokolle einzusehen.


An wen vergibt der Landkreis seine Aufträge? Gibt es einen Wettbewerb um die Aufträge?

Als öffentlicher Auftraggeber sind wir der Neutralität verpflichtet. Aufträge zur notwendigen Schaffung und Sanierung der öffentlichen Infrastruktur wie Schulen, Straßen oder Verwaltungsgebäude sind attraktive Aufträge für die Bauwirtschaft. Der Landkreis ist daher gesetzlich verpflichtet, einen „diskriminierungsfreien Wettbewerb“ um seine Aufträge zu garantieren. Das sichert das sogenannte Vergaberecht, das Korruption und Vetternwirtschaft verhindert und allen Unternehmen ermöglicht, sich zu bewerben.


Nachdem klar war, dass zwingend gehandelt werden muss: Warum wurde sich für die Sanierung entschieden? Und zum Beispiel nicht für einen Neubau?

Die umfassende Sanierung ist mit geplant 98 Millionen Euro Kosten günstiger als jede Neubauvariante. Diese würden immer viele Millionen Euro mehr kosten. In den 98 Millionen Euro (inklusive Mehrwertsteuer) sind nicht nur die Baukosten sondern alle Nebenkosten enthalten.


Was spricht neben den geringeren Kosten gegenüber einem Neubau noch für eine Sanierung?

Die Sanierung ist ressourcenschonend. Solide Bausubstanz wird erhalten, wie es den modernen Anforderungen entspricht. Der sehr gute, zentrale Standort des Kreishauses wird gesichert.


Welcher Energiestandard wird mit der Sanierung erreicht?

Der KfW-55-Standard war ursprünglich als Ziel der Sanierung durch den Kreistag vorgegeben worden. Aus Kostengründen wird nun aber auf teure Maßnahmen verzichtet, bei denen die Kosten in keinem vertretbaren wirtschaftlichen Verhältnis zu den erwartbaren Energieeinsparungen gestanden hätten. Der KfW-55-Standard ist deshalb nicht mehr Ziel für das gesamte Kreishaus. Bei allen wesentlichen Bauteilen wird der Standard erreicht – und damit eine hohe Energieeffizienz. 


Kann im Rahmen der Sanierung auf Fördergelder zurückgegriffen werden?

Ja. Für die Sanierung einzelner Bestandteile wie Beleuchtung, Fenster oder Heizung gibt es aktuell mögliche Förderungen, die der Landkreis in Anspruch nehmen möchte. 


Was ist der Vorteil des neuen Konzeptes für die Büroräume (das sogenannte „New-Work-Konzept“)?

In der neuen Raumplanung wird nicht mehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein eigener Arbeitsplatz vorgehalten. So können mindestens 20 Prozent der Arbeitsplätze und damit Fläche und somit Bau- und Betriebskosten eingespart werden. Durch die „Neuen Arbeitswelten“ wird den Rahmenbedingungen wie „Mobiles Arbeiten“ Rechnung getragen. 


Wer begleitet den Prozess?

In dem Gesamtprozess wurde die Kreisverwaltung stets durch kompetente Ingenieur- und Bauberatungsfirmen und deren intensive baufachliche Analysen begleitet. Ein Generalplaner wurde nach Ausschreibung beauftragt. Gleichzeitig war die Kreispolitik voll umfänglich in den Prozess eingebunden.


Im Jahr 2017 wurde ein deutlich geringerer Betrag für die Sanierung benannt, sind die Zahlen von damals mit heute vergleichbar? 

Nein. Die in der Debatte immer wieder angeführten Sanierungskosten in Höhe von 14 Millionen Euro aus dem Jahr 2017 bezogen sich lediglich auf Teilsanierungen. Sie sind mit der heutigen umfassenden Sanierung und Modernisierung nicht vergleichbar.