
Landmaschinen raus, Jugendliche rein: Ausbildungsmesse ein voller Erfolg
Bad Iburg. Gespräche auf Augenhöhe, Arbeitsproben zum Schnuppern und ein Laufbuch zur Vorbereitung und Hilfestellung auf der Messe: Das sind die Charakteristika der besonderen Ausbildungsmesse „Azubis werben Azubis“. Organisiert wurde sie von der Servicestelle Schule-Wirtschaft und dem ArbeitgeberService der MaßArbeit gemeinsam mit der Stadt Bad Iburg, dem Regionalmanagement Südliches Osnabrücker Land sowie Sandra und Rainer Poggemann, den Geschäftsführern des diesjährigen Gastgebers, dem Unternehmen Poggemann Landtechnik und Metallbau GmbH.
Zum 16. Mal fand die Messe bei einem Unternehmen im Südkreis statt – das weitläufige Betriebsgelände der Poggemann GmbH in Bad Iburg war dazu perfekt geeignet. Ein großer Aufwand für das Unternehmen, mussten doch Hallen leergeräumt, Mitarbeiter abgestellt und Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Doch dann konnten sich 56 teilnehmende Unternehmen mit ihren Ausbildungs- und Praktikumsangeboten den rund 650 Schülerinnen und Schülern aller weiterführenden Schulen des Südkreises vorstellen – und zwar bei laufendem Betrieb des gastgebenden Unternehmens.
„650 Acht-, Neunt- und Zehntklässler – das sind 650 potentielle Fachkräfte der Zukunft. Und die brauchen wir dringend“, sagte Rainer Poggemann im Rahmen seiner Begrüßung. Die Bürgermeister Daniel Große-Albers (Bad Iburg), Tobias Avermann (Bad Laer), Eugen Görlitz (Dissen), Torsten Dimek (Glandorf) und Bastian Sommer als Allgemeiner Vertreter von Hilters Bürgermeister Marc Schewski nickten zustimmend. Landrätin Anna Kebschull betonte: „Ich bin ein großer Fan dieser Messe. Hier werden die Jugendlichen nicht einfach ‚abgekippt’ und sich selbst überlassen.“
Beim Rundgang über die Messe schauten Landrätin und Bürgermeister dem einen oder anderen Schüler bei den Gesprächen über die Schulter: „Man merkt, dass das Laufbuch für die Jugendlichen eine große Hilfestellung ist und ihnen Sicherheit bei den Gesprächen gibt“, stellte Große-Albers fest. Und Anna Kebschull versuchte, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren: „Es ist wichtig, dass ihr ausprobieren und testen könnt, welche Aufgaben und Tätigkeiten euch Spaß machen und motivieren.“ Viel Zeit nahm sich die Landkreis-Chefin für Gespräche - und auch für die Arbeitsproben, an denen sie sichtlich Spaß hatte. So nahm sie Platz im riesigen Mähdrescher am Stand von Gastgeber Poggemann, baggerte bei Meyer zu Hörste Garten-und Landschaftsbau oder formte Ziegel aus Ton bei Feldhaus Klinker.
Die Jugendlichen machten es ihr nach. Stullengewürz mischen bei Fuchs Gewürze, einen Mini-Gabelstapler montieren bei Schlüter Gabelstaplervertrieb oder ein großes Herz aus Fußbodenheizungsschläuchen bei Otte Elektro/Heizung/Sanitär legen: Einige Schülerinnen und Schüler hatten besondere „Aha-Erlebnisse“. „Ich wollte gerne so ein Herz haben. Und habe dann gemerkt, dass mich der Beruf interessiert, weil ich das gut hingekriegt habe“, erzählte etwa der 15-jährige Marvin.
Auch Annika Witte von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit betonte die Bedeutung der Arbeitsproben, die fast jedes Unternehmen vorbereitet hatte: „Über diese praktischen Tätigkeiten kommen die Schülerinnen und Schüler mit den aktuellen Auszubildenden der Unternehmen ins Gespräch. Die sind ja oft nur ein, zwei Jahre älter, als sie. Und sie können ganz praktische Erfahrungen mit dem Material oder den Tätigkeiten machen, die im jeweiligen Unternehmen relevant sind.“
Zielvorgabe für die Jugendlichen war es, sich über mindestens sechs Unternehmen und damit auch Ausbildungsberufe zu informieren. Dabei unterstützte sie das Laufbuch, ein Heftchen mit Informationen über die teilnehmenden Unternehmen und Hilfestellungen für die Gespräche, zum Beispiel mögliche Fragen an die Unternehmen. Im Unterricht wurde die Arbeit mit dem Laufbuch gemeinsam mit den Ausbildungslotsen der MaßArbeit vorbereitet, so dass die Schülerinnen und Schüler auf der Messe gleich loslegen konnten.
Auch die Unternehmen waren zufrieden: „Eine tolle Möglichkeit, wirklich niedrigschwellig mit vielen jungen Menschen in Kontakt zu kommen, sagt Andrea Guhe-Strothmann, Pflegedienstleitung in der Blomberg-Klinik in Bad Laer: „Und sie für den Beruf und unsere Einrichtung zu begeistern.“
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