
Delegation aus Osnabrück unterstützt Lehrkräftekonferenz im Partnerkreis Olsztyn
Osnabrück. Der Landkreis Olsztyn in Polen profitiert künftig verstärkt von den Erfahrungen aus dem Landkreis Osnabrück im Bereich Bildung und Integration. Eine Delegation aus dem Landkreis Osnabrück hat auf Einladung des polnischen Partnerkreises an der Lehrkräftekonferenz „Multikulturelles Ermland – neue Horizonte in der Bildung“ an der Ermländisch-Masurischen Universität Olsztyn teilgenommen.
Die Konferenz war die erste Veranstaltung in der Region, die sich explizit mit dem Thema Migration und Schule befasste. Organisiert wurde sie von Anna Stokłos (Leiterin der Grundschule in Stawiguda), Landrat Andrzej Abako sowie Bürgermeister Michał Kontraktowicz. Die Universität Ermland-Masuren begleitete das Fachprogramm wissenschaftlich.
Die Resonanz auf die Veranstaltung war durchweg positiv. Teilnehmende – darunter Leitungskräfte aus Schulen, Kindertagesstätten sowie Vertreterinnen und Vertreter des Bildungskuratoriums – betonten die Relevanz des Themas und sprachen sich für eine Fortsetzung des Formats aus.
Im Zentrum des Interesses stand der Erfahrungsaustausch mit dem Landkreis Osnabrück. Andreas Merse, Leiter des Fachdienstes Bildung, Kultur und Sport, unterstrich in seinem Grußwort die Bereitschaft des Landkreises, die polnischen Partner mit Know-how und erprobten Konzepten zur Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zu unterstützen und selber zu lernen: „Mittlerweile gibt es etablierte Systeme, damit Integration in und durch Schule gelingen kann“, sagte Merse. Zugleich müssten die Konzepte bei Bedarf angepasst werden.
Warum der Bedarf da ist, zeigen schon nackte Zahlen. So hat jeder achte Schüler oder jede achte Schülerin keine deutsche Staatsangehörigkeit. In einem Fachvortrag gaben die Lehrerinnen Isabel Gräfin Attems (IGS Bramsche) und Petra Lührmann (Grundschule Voltlage) einen Einblick in die schulische Realität im Landkreis Osnabrück. Sie erläuterten, wie Schulen in Niedersachsen kulturelle Vielfalt als Chance begreifen, welche Unterstützung neu zugewanderte Lernende erhalten und wie Lehrkräfte auf diese Aufgaben vorbereitet werden. Neben konkreten Materialien und Methoden wurde auch vermittelt, dass alle Schülerinnen und Schüler – unabhängig ihrer Herkunft – vom gemeinsamen Lernen profitieren. Der Fachvortrag zeigte auch, wie Kinder an der neuen Schule eingewöhnt werden. Das geschieht durch Gespräche, Einbindung in Projekte, Rücksprache mit dem Elternhaus oder die Einbeziehung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Die deutsche Sprache sei dabei der Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Teilhabe.
Neben der Teilnahme an der Konferenz absolvierte die Delegation aus dem Landkreis Osnabrück Studienbesuche in Schulen der Region und knüpfte zahlreiche Kontakte. Beide Seiten vereinbarten, die Partnerschaft insbesondere im Bereich Bildung weiter auszubauen. Ein Gegenbesuch polnischer Lehrkräfte im Landkreis Osnabrück ist bereits in Planung.
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