Am Donnerstag, 25. September, 19.30 Uhr, veranstaltet der Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V. (LVO) eine hochkarätige Podiumsdiskussion in der Aula der Universität Osnabrück (Schloss). Sie steht unter dem Titel „Preußen jenseits der Klischees?“ Sie findet im Rahmen der Tagung „Preußen und Osnabrück“ statt. Die Podiumsdiskussion ist öffentlich, der Eintritt frei.
Zwar beleuchtet die rahmengebende Tagung vorwiegend das Zeitfenster zwischen 1866 und 1914. Doch welche Assoziationen haben wir heute noch zum Stichwort ‚Preußen‘? Haben wir sie längst hinter uns gelassen? Das lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Denn der Aktualität oder heutigen Triggern zum Begriff ‚Preußen‘ nachzugehen, lohnt sich. Sowohl generationenbedingt als auch in politisch oder bildungsbezogen unterschiedlichen Zusammenhängen können sich die Assoziationen deutlich unterscheiden. Fakt ist: Ohne Preußen ist die deutsche Geschichte schlicht nicht denkbar. Bürgerliche Ehe und Verwaltung als noch immer lebendiges Erbe begleiten uns beispielsweise bis in unseren Alltag. Doch auch Klischees sind noch quicklebendig: Sie reichen von Militarismus und strammer Pflichttreue über den ‚Alten Fritz‘ bis hin zu Scherzartikeln in Form der Pickelhaube oder zu Reizthemen wie dem Berliner Stadtschloss.
Für eine lebendige Diskussion werden die Podiumsgäste sorgen: Während Andreas Kilb als Journalist, Kultur- und Filmkritiker und seit 2000 Feuilletonkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Berlin mit einem weiten kulturellen Blick auf ‚Preußen‘ schaut, hat Jürgen Luh, Historiker und seit 2016 einer von zwei Direktoren am Research Center Sanssouci für Wissen und Gesellschaft, intensiv über brandenburg-preußische Geschichte geforscht und publiziert. Die jüngere Preußen-Wahrnehmung untersucht Privatdozentin Franka Maubach, derzeit Vertretungsprofessorin an der Universität Bielefeld. Sie forscht und lehrt unter anderem über Nationalsozialismus und Diktaturerfahrung sowie über Preußen-‚Konjunkturen‘.
Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Sylvia Necker, Leiterin des LWL-Preußenmuseums in Minden und ausgewiesene Fachfrau für Sozial- und Zeitgeschichte. Im Jahr 2020 zeigte sie in Minden die Ausstellung „Preußen war mehr als Männer auf Pferden“ – auch dies ein Hinweis auf Klischees, zu der die Osnabrücker Podiumsdiskussion einen lohnenden Beitrag liefern wird.
Die Tagung „Preußen und Osnabrück‘“ samt Begleitprogramm wird dankenswerter Weise gefördert von der VGH Stiftung, der Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück, der Landschaft des ehemaligen Fürstentums Osnabrück, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Herrenteichslaischaft sowie dem Café Extrablatt.
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Neuer Graben
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49074 Osnabrück