Fachtagung „Regional aktiv für Demokratie“ fand im Kreishaus statt
Osnabrück. Auf Herausforderungen wie Polarisierung, Populismus und globale Krisen müssen auch vor Ort Antworten gefunden werden. Wie diese aussehen können, zeigte jetzt die Fachtagung „Regional aktiv für Demokratie“ im Kreishaus Osnabrück, an der rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kreis und Kommunen, Schulen und Bildungseinrichtungen, Polizei, Jugendhilfe sowie Zivilgesellschaft teilnahmen.
Die Veranstaltung, organisiert von der Diakonie Osnabrück Stadt und Land sowie dem Landkreis Osnabrück, betonte die Bedeutung regionaler Präventionsarbeit zur Stärkung demokratischer Werte angesichts wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen.
Landrätin Anna Kebschull eröffnete die Tagung mit einem klaren Appell: „Unsere Antwort auf die demokratischen Herausforderungen muss vor Ort beginnen – durch Engagement, Dialog und Zusammenarbeit.“ Sie verwies auf die Notwendigkeit, demokratische Werte aktiv zu fördern. Auch Pastor Friedemann Pannen, theologischer Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück Stadt und Land, betonte die Dringlichkeit des Engagements für eine offene und pluralistische Gesellschaft in seinem Grußwort, das von Hubert Reise übermittelt wurde: „Die Zeit für Demokratie aktiv zu werden, ist jetzt!“ Er hob hervor, dass die Förderung demokratischer Werte nicht nur eine Aufgabe kirchlicher Institutionen sei, sondern von jeder und jedem aktiv mitgetragen werden müsse.
Ein zentraler Teil der Veranstaltung war der Vortrag von Professor Karim Fereidooni (Ruhr-Universität Bochum). Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse lieferte er tiefergehende Einblicke in das Thema „Antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus in Schule und Gesellschaft“. Ergänzt wurde dies durch die Berichte der Koordinierungsstelle Präsenz der Diakonie Osnabrück Stadt und Land, die seit 2017 Präventionsmodule gegen Radikalisierung und Demokratiefeindlichkeit in Stadt und Landkreis Osnabrück erfolgreich umsetzt – insbesondere im schulischen Kontext.
In Kurzimpulsen brachten Expertinnen und Experten der Polizeidirektion Osnabrück, des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Osnabrück sowie der Universität Vechta weitere Perspektiven in die Diskussion ein.
Den Abschluss bildete eine lebhafte Podiumsdiskussion, bei der Vertreterinnen und Vertreter der Diakonie und des Landkreises sowie die Impulsgebenden gemeinsam über Radikalisierungsfaktoren wie soziale Medien und geeignete Präventionsstrategien für Jugendliche debattierten. Ein zentrales Ergebnis der Diskussion: Demokratie zu schützen und zu stärken, sei eine Haltungsfrage. Dies erfordere Begegnung auf Augenhöhe und eine enge Zusammenarbeit in lokalen Netzwerken.
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