Vier Personen stehen vor einem Backsteingebäude.
Freuen sich die "Zeichen des Friedens" zu eröffnen. (v.l.) Stefan Burmeister, Geschäftsführer Varusschlacht-Museum, Landrätin Anna Kebschull, Landkreis Osnabrück, Professor Felix Osterheider, Vorstand der Felicitas und Werner Egerland-Stiftung, und Minister Falko Mohrs, niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Donnerstag, 8. Mai 2025

Aktion „Zeichen des Friedens“ im Varusschlacht-Museum eröffnet

Bramsche-Kalkriese. Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal. Anlässlich dieses Datums richtet das Museum gemeinsam mit 250 Schülerinnen und Schülern von neun Schulen aus Stadt und Landkreis Osnabrück mit einem großen Geschichts- und Kunstprojekt den Blick auf aktuelle, internationale Konflikte. Dazu präsentieren die Jugendlichen der Jahrgangsstufen 8 bis 11 im Projekt „Zeichen des Friedens“ 54 Friedenszeichen. Kreativ gestaltet sind die Stelen vom 8. Mai bis zum 2. November 2025 im Museumspark zu sehen und senden von hier ihre friedlichen Botschaften in die Welt.

Eröffnet wurde die Aktion vom niedersächsischen Kulturminister Falko Mohrs: „Der 8. Mai 1945 markiert nicht nur das Ende des verheerendsten Krieges der Menschheitsgeschichte und steht im Zeichen der Befreiung vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, sondern der Tag steht auch für einen gesellschaftlichen Neuanfang. Museum und Park Kalkriese mahnt uns als geschichtsträchtiger Ort einer kriegerischen Auseinandersetzung - aber auch als Ort für Erkenntnis und Lernen -, die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen und gleichzeitig nach vorn zu blicken. Beispielhaft hierfür steht das beeindruckende Engagement der 250 Schülerinnen und Schüler, die sich intensiv mit Ursachen, Akteuren und Folgen von Kriegen befasst haben. Die von ihnen gestalteten Friedenszeichen sind kraftvolle Symbole gegen das Vergessen und für ein friedliches Miteinander.“

Diesen Worten kann sich Professor Felix Osterheider, Vorstand der Felicitas und Werner Egerland-Stiftung, nur anschließen: „Jugendliche setzen sich in diesem Projekt mit Kriegsschauplätzen auseinander, die sich zu großen Teilen außerhalb unseres Blickfeldes abspielen. Dabei ist dieses Projekt jedoch nicht einfach eine Aktion gegen das Übersehen und Vergessen, sondern vielmehr für das Wahrnehmen und Bewusstwerden. Denn es stehen nicht allein die Konflikte im Mittelpunkt, sondern in der Beschäftigung mit den beteiligten Ländern richtet sich der Blick vor allem auf die Potentiale: die Landesnatur, die Geschichte, die Sprache und den kulturellen Reichtum. Diese werde durch die Gestaltung der Friedenszeichen sichtbar gemacht und gewürdigt.“

54 Konflikte – 54 Friedenszeichen

54 Konflikte stehen im Mittelpunkt des Projekts „Zeichen des Friedens“. Die Jugendlichen haben sich beispielweise mit dem Ukraine-Krieg und Konflikten im Libanon und Syrien auseinandergesetzt. Aber auch den gewaltsamen Konflikten, die nicht so häufig in der medialen Berichterstattung auftauchen, haben sich die Schülerinnen und Schüler angenommen, wie zum Beispiel Burkina Faso, die Philippinen, Georgien und viele weitere. Kriegerische Auseinandersetzungen sind auf allen Kontinenten präsent und bestimmen das Leben vieler Menschen auf leidvolle Weise.

„Vor 80 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg. Das bedeutet für uns heute: Acht Jahrzehnte Frieden, Demokratie und Freiheit in Europa“, so Museumsleiterin Heidrun Derks. „Das war für uns ein Grund gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern all jenen Regionen ein Friedenszeichen zu widmen, in denen Kriege und militärische Konflikte bis heute zur Realität gehören. Viele von ihnen sind aufgrund aktueller Ereignisse weit in den Hintergrund des öffentlichen und medialen Interesses geraten. Dieses Projekt zeigt überdies, dass 80 Jahre Frieden in Deutschland keinesfalls selbstverständlich sind. Wir möchten den Wert von Frieden und Demokratie mit dieser Aktion ins Bewusstsein rücken“, so Derks weiter.

Es freut mich zu sehen, wie kreativ, vielfältig und kunstvoll die Zeichen des Friedens geworden sind.
Anna Kebschull, Landrätin Landkreis Osnabrück
Kreative Auseinandersetzung mit Konflikten weltweit

Seit Beginn des Jahres haben die Schülerinnen und Schüler sich intensiv mit den Konflikten auseinandergesetzt, ihre Ursachen, Auswirkungen und mögliche Lösungsansätze untersucht und gezeigt, wie diese Konflikte das Leben der betroffenen Menschen prägen. Im Projekt „Zeichen des Friedens“ stand jedoch nicht nur die theoretische Auseinandersetzung mit Geschichte und Politik im Vordergrund. Im Kunstunterricht sind eindrucksvolle Entwürfe für Friedenszeichen mit kraftvollen Botschaften entstanden.

„Die Schülerinnen und Schüler haben sich den Konflikten zugewandt, recherchiert und gelesen. Warum herrscht in diesen Ländern Krieg? Was ist die Ursache? Gibt es eine Chance für Frieden? Eine große Aufgabe, aber auch eine Chance zu verstehen, wie fragil Frieden, Demokratie und Freiheit sind. Es freut mich zu sehen, wie kreativ, vielfältig und kunstvoll die Zeichen des Friedens geworden sind.“, so Landrätin Anna Kebschull, Landkreis Osnabrück.

Ausstellung im Museumspark und begleitende Materialien

In großen Malaktionen sind die Stelen vor Ort im Museum gestaltet worden, einige auch in den Schulen selbst. Zusätzlich haben die Jugendlichen Konfliktporträts erarbeitet. Hier werden die aktuelle Situation und Hintergründe der Konflikte dargestellt. Diese finden sich an den jeweiligen Friedenszeichen und sind als Broschüre abrufbar auf der Homepage des Museums. Am Projekt waren das Gymnasium Melle, die IGS Melle, die OBS am Sonnenberg (Berge), die Angelaschule Osnabrück, die Hermann-Freye-Gesamtschule (Dissen a. TW), das Gymnasium Bad Essen, das Greselius Gymnasium (Bramsche), die Freie Waldorfschule Evinghausen und die Thomas-Morus-Schule (Osnabrück) beteiligt. Gefördert wird das Projekt von der Felicitas und Werner Egerland-Stiftung und ist ein Teil des Programms Schule:Kultur.

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