
Neue Weichen für Wellendorf: VLO investiert rund eine Million Euro in Streckensanierung
Wellendorf/Osnabrück. Die Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO) hat ein umfassendes Modernisierungsprojekt auf ihrer Strecke zwischen Dissen und Osnabrück erfolgreich abgeschlossen. Im Mittelpunkt stand dabei die Erneuerung zweier Weichen im Bahnhof Wellendorf – ein Vorhaben, das nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch logistisch aufwendig war.
Die VLO investierte rund eine Million Euro in das Maßnahmenpaket, das durch einen Zuschuss in Höhe von rund 556.000 Euro von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) gefördert wurde. Die bisherigen Weichen in Wellendorf hatten nach etwa 20 Jahren auf hölzernen Schwellen ihre Lebensdauer erreicht. Aufgrund biologischen Verfalls der Schwellen war ein Austausch unumgänglich.
Bereits vor zwei Jahren hatte die VLO entschieden, im Sinne der Nachhaltigkeit und Langlebigkeit künftig auf Betonschwellen zu setzen. Da solche Weichen eine Lieferzeit von bis zu 15 Monaten haben, wurde der Auftrag zur Lieferung – mit Zustimmung der LNVG – bereits im Mai 2024 vergeben, obwohl der Förderbescheid zu diesem Zeitpunkt noch ausstand.
Die neuen Weichen wurden im Weichenwerk Coswig bei Dresden gefertigt, von der VLO vor Ort abgenommen und anschließend in Einzelteilen per Schwerlasttransport nach Wellendorf gebracht. Dort übernahm ein 100-Tonnen-Gleiskran der Firma Hering Bahnbau GmbH die präzise Montage auf einem vorbereiteten Schotterplanum. Mit Hilfe einer modernen Stopfmaschine wurden die Weichen in ihre endgültige Lage gebracht. Im Anschluss konnten auch die Systeme der Leit- und Sicherungstechnik sowie der Bahnübergangstechnik erfolgreich und ohne Störungen in Betrieb genommen werden.
Die NordWestBahn nahm den regulären Fahrbetrieb umgehend wieder auf – allerdings kam es in den ersten Tagen zu Verspätungen aufgrund technischer Störungen auf Seite der Deutschen Bahn (DB), die nicht im Verantwortungsbereich der VLO lagen. Die Sanierung in Wellendorf war Teil eines umfangreicheren Maßnahmenpakets, das während der Sperrung des Streckenabschnitts zwischen Dissen und Osnabrück realisiert wurde. So wurde die gesamte Strecke neu gestopft – ein Verfahren zur Stabilisierung und exakten Ausrichtung des Gleisbetts. In Kloster Oesede wurde zudem eine neue Schienenschmieranlage eingebaut, die zur Lärmreduzierung und Materialschonung beiträgt.
Auch mit Blick auf die Zukunft investierte die VLO: An acht Bahnübergängen fanden Vermessungsarbeiten statt – als vorbereitende Maßnahme für den geplanten Halbstundentakt. Schließlich wurde im Bereich des GMH-Werks eine alte Rohrbrücke zurückgebaut, was zur Sicherheit und Optimierung der Trassenführung beiträgt.
Die Investitionen sind auch ein wichtiges Signal für die Zukunft des Schienenpersonennahverkehrs im Osnabrücker Land. Die Verantwortlichen zeigen sich zufrieden mit dem Projektverlauf: Die Arbeiten seien trotz der anspruchsvollen Topografie – insbesondere im Bereich des Zittertals – sowie zahlreicher technischer Herausforderungen, darunter vier Autobahn- und eine Bahnquerung, planmäßig abgeschlossen worden.
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