
Erfolgreiches Konzept gegen Schulabsentismus im Landkreis Osnabrück
Osnabrück. Die Quote der Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, liegt laut aktueller Studie bei 6,2 Prozent – und damit weiter auf hohem Niveau. Ursachen sind häufig Schulmüdigkeit und Schulabsentismus. Die MaßArbeit im Landkreis Osnabrück hat gemeinsam mit Schulen ein wirkungsvolles Konzept entwickelt, um genau diesen Herausforderungen entgegenzuwirken.
Frühzeitiges Erkennen und schnelles Handeln
„Wir haben sehr früh gemeinsam mit unseren Schulen Mechanismen entwickelt, um zu erfassen, wer wann der Schule fernbleibt. Dann greift ein klar umrissenes Handlungskonzept“, erklärt Bereichsleiterin Susanne Steininger. Ziel sei es, betroffenen Jugendlichen zu helfen, den Schul- oder Berufsabschluss dennoch zu schaffen.
74 Jugendliche im Jahr 2024 aufgefangen
Die Bilanz zeigt den Erfolg: In elf Maßnahmen wurden 74 Jugendliche im vergangenen Jahr aufgefangen und eng begleitet. Doch die Unterstützung beginnt schon früher: Lehrkräfte und Schulsozialarbeit führen erste Gespräche, sobald Fehlzeiten auffallen. Danach wird möglichst schnell die Fachberatung Schulabsentismus der MaßArbeit eingebunden.
Frühe Unterstützung durch neutrale Fachberatung
„Unsere Fachberater bieten als neutrale Ansprechpersonen in enger Zusammenarbeit mit den Schulen frühzeitig Unterstützung an“, so Marion Pohlmann, Koordinatorin des Fachbereichs Schulabsentismus. Ziel sei es, Schulabsentismus langfristig zu vermeiden und Schulabbrüche zu verhindern – mit direktem Kontakt zu Jugendlichen und ihren Eltern.
Handreichung mit Handlungsempfehlungen seit 2013
Bereits 2013 wurde gemeinsam mit dem Fachdienst Jugend, der Universität Leipzig und Professor Heinrich Ricking eine Handreichung entwickelt, die bis heute regelmäßig weiterentwickelt wird. Ihr Motto: Hinschauen, Ansprechen, Handeln.
Außerschulische Maßnahmen als Alternativen
Manchmal reicht schulinterne Unterstützung nicht aus – dann helfen alternative Angebote wie „Auf Kurs“, „Auf Kurs Junior“ oder „Deine Chance“. Diese Maßnahmen bieten in kleinen Gruppen eine Mischung aus Theorie und Praxis. In einem geschützten Rahmen reflektieren die Jugendlichen ihr Verhalten und erhalten individuelle Förderung.
Persönliche Begleitung als Schlüssel zum Erfolg
„Das Schwierigste ist es, die Jugendlichen zu einer regelmäßigen Teilnahme zu motivieren“, sagt Fachberater Bertram Krause. Gemeinsam mit Eltern, Schule und Betreuungskräften wird ein Plan für die schulische oder berufliche Laufbahn erarbeitet.
Über 90 Prozent mit erfolgreichem Anschluss
„Die persönliche Betreuung und das konsequente Dranbleiben sind Erfolgsrezepte“, betont René Luttenberg von der Bildungswerkstatt Georgsmarienhütte. Die Anwesenheitsquote liegt bei durchschnittlich 75 Prozent, über 90 Prozent der Teilnehmenden finden ein adäquates Anschlussangebot.
Verantwortung teilen, gemeinsam handeln
„Diese Erfolge sind nur möglich durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten“, zieht Susanne Steininger Bilanz. Alle Beteiligten übernehmen Verantwortung – und handeln gemeinsam.
Ansprechpartnerin Fachbereich Schulabsentismus der MaßArbeit:
Marion Pohlmann, E-Mail: pohlmannm@massarbeit.de
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