Gesund aufwachsen für alle Kinder

Seit 2017 ist der Landkreis Osnabrück eine von inzwischen 23 Kommunen in Niedersachsen, die sich im Rahmen des Programms Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder! mit dem Aufbau kommunaler Präventionsketten beschäftigen.

Logo Präventionsketten Niedersachsen

In Deutschland wächst fast jedes 5. Kind unter 18 Jahren in Armut auf – in Niedersachsen sind die Anteile armer Kinder und Jugendlicher ähnlich hoch. Das wirkt sich besonders negativ auf ihre Entwicklung und ihre Zukunft aus: Denn die Chancen auf Bildung, soziokulturelle Teilhabe und Gesundheit sind für arme Kinder deutlich geringer als für andere.Arme und benachteiligte Kinder und ihre Familien erleben eingeschränkte Teilhabechancen in allen Lebensbereichen. Mit dem Aufbau von Präventionsketten möchte der Landkreis Osnabrück die Lebenssituation dieser Zielgruppe konkret unterstützen und verbessern.

Was wir uns vorgenommen haben:

  • Armutsfolgen bei Kindern präventiv entgegenzuwirken.
  • Erhöhung der Bildungs- und Teilhabechancen benachteiligter Kinder.
  • Fachdienstübergreifende Qualifizierung und Sensibilisierung der Fachkräfte für das Thema (Kinder-)Armut.
  • Systematische Vernetzung und Abstimmung der Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen, die Angebote für benachteiligte Kinder und ihre Familien planen, durchführen oder finanzieren.

Präventionsketten:

  • nehmen benachteiligte Kinder und Familien besonders in den Blick.
  • orientieren sich an den Bedarfen & Bedürfnissen von Kindern und ihren Familien.
  • geben Auskunft über vorhandene Angebote & Maßnahmen für Kinder und ihre Familien.
  • verbinden fachspezifische Akteure & Netzwerke miteinander.
  • berücksichtigen die Lebenswelten von Kindern und ihre Familien.

Kurz: Präventionsketten bedeuten Infrastrukturentwicklung für Kinder.

Grafik Präventionsketten

Eine Präventionskette ist eine integrierte kommunale Strategie, die bestehende Netzwerke, Angebote und Akteure zusammenführt. Sie vereinigt Ansätze aus der Gesundheitsförderung, der Jugendhilfe, der Frühförderung, den Frühen Hilfen sowie der Bildung.

Die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. (LVG & AFS Nds. e.V.) unterstützt niedersächsische Kommunen beim Aufbau von Präventionsketten jeweils über drei Jahre finanziell und inhaltlich. Ziel ist es, Entwicklungs- und Teilhabechancen aller Kinder bis zu 10 Jahren im Landkreis Osnabrück umfassend zu fördern. Schwerpunkte liegen bei der Zielgruppe der benachteiligten und von Armut betroffenen Kinder. 

Grafik Präventionsketten

Samtgemeinde Fürstenau als Modellkommune

Seit dem 1. Februar 2019 ist die Samtgemeinde Fürstenau Modellkommune für den Auf- und Ausbau von Präventionsketten. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen vorhandene Angebote unter Beteiligung der Fachkräfte, Kinder und ihrer Familien vor Ort auf deren Wünsche und Bedürfnisse überprüft werden. Der thematische Schwerpunkt liegt dabei auf den Zugängen zu Bildung und Teilhabe sowie auf dem Übergang Kindertagesstätte – Grundschule.

Beteiligung von Fachkräften, Eltern und Kindern – drei Befragungen vor Ort

2019 und 2020 wurden in der Samtgemeinde Fürstenau drei Befragungen durchgeführt:

  1. Fachkräftebefragung: In Kooperation mit der Hochschule Osnabrück wurde eine Online-Befragung von ca. 100 Fachkräften, die mit Kindern unter 10 Jahren sowie deren Familien zusammenarbeiten, durchgeführt.
  2. Elternbefragung: Gemeinsam mit einer interdisziplinären Arbeitsgruppe wurde ein Fragebogen entwickelt, der coronabedingt nicht begleitet durch Fachkräfte vor Ort in den Kitas und der Grundschule Fürstenau eingesetzt werden konnte. Daher wurden diese über die Einrichtungen an die Eltern verteilt und wieder eingesammelt.
  3. Kinderbefragung: Das Team um Professor Waldemar Stange von der Leuphana Universität Lüneburg hat eine von den Lehrkräften der Grundschule Fürstenau durchgeführte interaktive Befragung für Kinder zum Thema Armut und Wünsche zu Angeboten vor Ort konzipiert. Diese wurde in den Klassen 2 und 4 Ende 2020 durchgeführt.

Die Ergebnisse aller drei Befragungsformate werden in der Samtgemeinde Fürstenau aufgearbeitet. Weiterhin sollen daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

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 Informationen rund um die Familie

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Pilotprojekt „Stärkung von Prävention in den Hilfen zur Erziehung“,

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