Eine große Personengruppe steht auf einer Treppe in einem Foyer.
Das Thema Sepsis stand im Mittelpunkt der Gesundheitskonferenz von Landkreis und Stadt Osnabrück. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehörten die Erste Kreisrätin Bärbel Rosensträter (vordere Reihe, vierte von rechts), Gerhard Bojara, Leiter des Gesundheitsdienstes (vordere Reihe, dritter von links) sowie Stadträtin Heike Pape (vordere Reihe, fünfte von links).
Freitag, 12. April 2024

Gesundheitskonferenz 2024 als Auftaktveranstaltung zur Kampagne #OsnabrückErkenntSepsis

Osnabrück. Rund 85.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich an einer Sepsis – doch zahlreiche Todesfälle wären vermeidbar. Dieser Umstand wird derzeit in einer bundesweiten Kampagne aufgegriffen, die auch in unserer Region läuft. Überschrift: „Osnabrück erkennt Sepsis.“ Es war daher naheliegend, die Erkrankung in den Mittelpunkt der diesjährigen Gesundheitskonferenz von Landkreis und Stadt Osnabrück, die jetzt im Kreishaus stattfand, in den Mittelpunkt zu stellen.

Ziel der Veranstaltung war es, die Bevölkerung und insbesondere das medizinische Fachpersonal für das Thema zu sensibilisieren und damit einhergehend die Qualität der Diagnostik und Behandlung bei einer Sepsis zu verbessern.

Die Gesundheitskonferenz, die seit 2003 in der Region stattfindet, befasst sich mit Themen der Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention. Bärbel Rosensträter begrüßte die rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Erste Kreisrätin zeigte sich stolz, dass Landkreis und Stadt Osnabrück die erste lokale Kampagne im Rahmen der bundesweiten Initiative umsetzen.

Bei der diesjährigen Konferenz befassten sich mehrere Referenten mit unterschiedlichen Aspekten der Sepsis. Nach einer Einführung von Matthias Gründling (Universitätsmedizin Greifswald) befassten sich Sebastian Blücher (Hausarztzentrum Melle), Peter Teschendorf (Klinikum Osnabrück) und Martin Beiderlinden (Marienhospital Osnabrück) mit Fallbeispielen.

Die Beiträge verdeutlichten die Gefahren, die von der Sepsis ausgehen: In Deutschland erkranken an ihr jährlich mindestens 230.000 Menschen, 75 Prozent der Überlebenden leiden an Langzeitfolgen. Besonders tückisch: Die Sepsis wird in vielen Fällen erst spät erkannt, da die Symptome (darunter etwa Verwirrtheit, Atemnot, Fieber) sehr unspezifisch sind.

Das verdeutlichte der Beitrag eines Patienten. „So habe ich mir eine Sepsis nicht vorgestellt“, berichtete Willi Plengemeyer, der an den Hauptsymptome Abgeschlagenheit, Verwirrtheit, Antriebslosigkeit und Müdigkeit litt. Sein Glück war der spontane Besuch eines befreundeten Arztes. Diesem fiel das außergewöhnlich schlechte Erscheinungsbild seines Freundes auf. Daraufhin stellte er ihm unterschiedliche, recht simple Rechenaufgaben, die Plengemeyer nicht lösen konnte. „Ich glaube, du hast eine Sepsis“, stellte der Arzt daraufhin fest.

Ein Hilfsmittel zur frühzeitigen Erkennung einer Sepsis ist der qSOFA-Score, der zur Beurteilung von Patientinnen und Patienten in Notaufnahmen und Intensivstationen eingesetzt wird. Wenn zwei der qSOFA-Kriterien erfüllt sind, deutet dies auf eine Sepsis hin. Zu ihnen zählen: Atemfrequenz höher oder gleich 22 pro Minute, verändertes Bewusstsein, systolischer Blutdruck kleiner gleich 100 mmHg.  

Die Konferenz wurde mit einer Podiumsdiskussion abgeschlossen, an der neben den Referenten und Plengemeyer auch Petra Blumenberg vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. teilnahmen. Tenor: Eine Sepsis kann jeden treffen. Je früher eine Sepsis erkannt wird, desto besser.

Das Aktionsbündnis ist verantwortlich für die aktuelle bundesweite Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“, die vom Bundesgesundheitsministerium finanziell gefördert wird und unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach steht.

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