Fachwerkhaus umgeben von Bäumen
Das sanierte Bauernhaus von Familie Scholle in Hagen erhielt den Landespreis "Grüne Hausnummer".
Mittwoch, 7. Juni 2023

„Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz“: Bauernhaus im Landkreis erhält Landespreis „Grüne Hausnummer“

Osnabrück. Energieeffizientes Sanieren und Bauen würdigen: Dies ist das Ziel des Landespreises „Grüne Hausnummer“. Nun wurde die Auszeichnung niedersachsenweit zum siebten Mal vergeben – darunter an einen Preisträger aus dem Landkreis Osnabrück: Familie Scholle aus Hagen wurde für ihr vorbildlich saniertes denkmalgeschütztes Bauernhaus ausgezeichnet. Umweltminister Christian Meyer überreichte Niklas Scholle den Preis.

Wer heute ein Gebäude saniert oder neu baut, trifft Entscheidungen, die über viele Jahre Bestand haben werden. Der Endenergieverbrauch für Heizung und Warmwasser der niedersächsischen Wohngebäude ist in den vergangenen Jahren zwar kontinuierlich gesunken, bis zur Klimaneutralität müssen die Wohngebäude aber noch deutlich energieeffizienter werden. Dazu müssen verstärkt erneuerbare Energien eingesetzt werden.

Wie es richtig geht zeigt das sanierte Bauernhaus der Familie Scholle. Sie erwarb das denkmalgeschützte Gebäude mit Stallungen aus dem Jahr 1792 nach längerem Leerstand. Mit der umfangreichen Sanierung rettete sie es nicht nur vor dem Verfall. Mit einer behutsamen und bauphysikalisch richtigen Bearbeitung des Fachwerkes demonstrierte die Familie auch, dass es möglich ist, alte Bausubstanz mit aktueller Bautechnik zu sanieren. So blieben die ursprüngliche Raumaufteilung des Bauernhaues und die gewachsenen räumlichen Zusammenhänge gewahrt.

Vier Personen stehen vor einer Projektionswand.
Stolzer Preisträger: Niklas Scholle erhielt vom Niedersächsischen Umweltminister Christan Meyer (rechts) und Lothar Nolte (Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen) die Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

Dies wurde kombiniert mit moderner Technik: Der Grundbedarf an Wärme wird durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe erzeugt. Als Wärmequelle der Wärmepumpe wird Geothermie mithilfe einer Erdsonde genutzt. Als Energiequellen zur Wärmeerzeugung werden Scheitholz und Geothermie genutzt. Der Strombedarf des Heizkonzepts soll zukünftig hauptsächlich durch eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 18 Kilowatt Peak (kWp) selbst erzeugt werden.

Die Jury würdigte in  ihrer Begründung „die aufwendigen und mit großem Engagement durchgeführten Sanierungen als gute Beispiele für den Umgang mit Denkmälern und historischen Gebäuden“.

Mit ihrem Projekt belegte die Familie den dritten Platz und erhielt dafür 500 Euro. Christian Meyer zeichnete in diesem Durchgang sechs Gebäude mit der „Grünen Hausnummer“ aus. Der Umweltminister freute sich über die zahlreichen beispielhaften Projekte, die besonders zukunftsweisende Ideen und Technologien aufweisen: „In Niedersachsens Gebäuden steckt enormes Potenzial, um Energie und damit auch Emissionen einzusparen – besonders wichtig, wenn wir unsere ambitionierten Klimaziele in Niedersachsen erreichen wollen. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind tolle Vorbilder, denn sie zeigen, wie ein Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz aussehen kann – und reichen als Beispiele über ihre eigenen Projekte hinaus.“

Hintergrund zur Grünen Hausnummer

Die „Grüne Hausnummer“ ist eine Auszeichnung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und ihrer regionalen Partner. Sie zeichnet Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer aus, deren Neubau mindestens dem Standard „KfW-Effizienzhaus 40“ entspricht oder die ihren Altbau besonders energieeffizient saniert haben. Erfolgreiche Bewerber erhalten eine hochwertige „Grüne Hausnummer“ für die Hausfassade. Inzwischen gibt es die Auszeichnung in 28 Regionen Niedersachsens. Mehr als 1.600 Hausnummern wurden bereits vergeben. Im Landkreis Osnabrück sind bisher 97 Gebäude ausgezeichnet worden. Alle zwei Jahre wird an herausragende Projekte der Landespreis „Grüne Hausnummer“ verliehen. Aus den teilnehmenden Regionen werden Vorschläge eingereicht, die Auswahl trifft eine Fachjury.

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