
Kaninchenhaltung
Kaninchen werden in Deutschland hauptsächlich als Streicheltier z.B. Zwergkaninchen oder Zwergwidder gehalten, oft im Haus oder sogar in Kinderzimmern.
In den 50er und 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts hatten Kaninchen überwiegend Bedeutung als Lebensmittel und wurden zur Eigenversorgung z.B. deutsche Riesen oder deutsche Riesenschecken gehalten.
Für beide „Haltungsrichtungen“ von Kaninchen gilt, das sich die Haltungsanforderungen in den vergangenen Jahren gewandelt haben und mehr auf die arteigenen Bedürfnisse der Tiere angepasst wurden.

Für Schlachtkaninchen ist die Haltung in Drahtkäfigen obsolet, aber auch Kuschelkaninchen sind in den handelsüblichen Kleintierkäfigen bei ausschließlicher Haltung im Käfig nicht artgerecht untergebracht.
Im Bereich der Haltung von Kaninchen als Nutztier gibt es eine recht neue Grundlage in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, Abschnitt 6. Da Kaninchen häufig auch als „Hobby“ zur Eigenversorgung gehalten werden, ist diese Rechtsgrundlage wenig bekannt und auch nicht uneingeschränkt nutzbar. Die arteigenen Bedürfnisse haben jedoch auch diese „Hobby-Schlachtkaninchen“, insofern ist bei der Beurteilung der Tierschutzgerechtheit diese Verordnung sehr hilfreich. Insbesondere neu ist, dass die Tiere eine zweite erhöhte Ebene benötigen, sowie in der Zucht einen Nestbereich für das Muttertier. Die zweite Ebene dient dazu, dass die Tiere zusätzlich zur Grundfläche einen Rückzugs- und Beobachtungsplatz haben, ein Häuschen mit Flachdach in der Ecke der Haltungseinrichtung ist z. B. dafür geeignet.
Für einen besseren Überblick und zur Kontrolle des Gesundheitsstatus sind vor allem bei Zuchten Aufzeichnungen über die Anzahl der Jungtiere/ Wurf, über die Anzahl der aufgezogenen Jungtiere und Todesraten zu führen. Bei größeren Mastbeständen sind ebenfalls Aufzeichnungen Pflicht.
Impfungen gegen Myxomatose und „Chinaseuche“ (= rabbit hemoragic disease, RHD) sind empfehlenswert.
Für die reinen „Streichelkaninchen“ wird zur Beurteilung der Haltungsbedingungen ein Merkblatt der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. herangezogen. Absolut wünschenswert ist es, dass sich zukünftige Tierhalter im Vorfeld mit den Bedürfnissen der Tiere vertraut machen und selber kritisch hinterfragen, ob diese Bedürfnisse in der eigenen Familie über mehrere Jahre erfüllt werden können. Eltern sollten sich immer vor Augen halten, dass sie die Verantwortung für die Tiere haben und Kinder –besonders unter 14 Jahren- das ganze Ausmaß einer Tierversorgung nicht immer überblicken können.
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