Vier Personen stehen neben dem Auto eines Pizzalieferdienstes.
Anselm Uphues (re.) hat mit Vanessa Schulz eine Nachfolgerin für den Pizza Flitza gefunden – auch dank der Unterstützung von Axel Kolhosser vom WIGOS-UnternehmensService (2.v.li.) und Nachfolgeexperte Prof. Heiko Hellwege (li.)
Mittwoch, 10. September 2025

WIGOS unterstützte Pizzabringdienst erfolgreich im Nachfolgeprozess

Bramsche. „Ich mache das nur ein paar Jahre“ –  Schmunzelnd erinnert sich Anselm Uphues an die Anfänge seiner Selbstständigkeit. Vor 32 Jahren gründete er mit einem Freund den Bramscher Pizza Flitza. Viel später als damals angenommen ist für den 55-Jährigen nun Schluss: Mit Unterstützung der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land hat der begeisterte Pizzabäcker eine Nachfolge für seinen Pizzabringdienst gefunden – und die war ganz in der Nähe. Mit Vanessa Schulz übernimmt eine Frau in den nächsten Jahren das Steuer, die schon vor 15 Jahren als Minijobberin im Unternehmen startete.

Von Anfang an hat Anselm Uphues mit seiner Pizza den Geschmack der Kunden getroffen: „700 Mark waren am ersten Tag in der Kasse. Über den Umsatz haben wir uns so gefreut, dass wir – wenn es so gut weiterläuft – nach ein paar Jahren aufhören wollten. Es ist dann doch ganz anders gekommen“, erzählt der Inhaber, der den „Pizza Flitza“ seit vielen Jahren alleine betreibt. Mittlerweile beschäftigt der „Pizza Flitza“ 60 Kräfte, die „im Innendienst“ Pizza zubereiten oder die vielen leckeren Gerichte mit einem der zwölf Lieferfahrzeuge – darunter auch fünf Elektroflitzer - zu den Kunden in Bramsche und Umgebung bringen. Darüber hinaus ist Uphues mit drei Verkaufswagen bei vielen Events in und um Osnabrück wie zum Beispiel dem Bersenbrücker „Reggae Jam“, dem Schlossgarten Open Air und auch allen Landjugendfeten am Start. 

In den vergangenen zwei Jahren machte sich der Gastronom jedoch zunehmend Gedanken, wie es mit seinem erfolgreichen Pizza-Lieferservice weitergehen soll. Seine Kinder wollten das Unternehmen nicht übernehmen, ein Verkauf war auch keine Option. „Ich wollte aber gerne, dass es mit dem Pizza Flitza weitergeht.“ Eine potenzielle Nachfolgerin hatte er aber bereits im Blick. 

Den Anstoß gab dann die Nachfolge-Veranstaltung der WIGOS im Herbst 2023 im Kreishaus. „Rein aus Interesse bin ich dort hingegangen. Bei der Veranstaltung ist mir erst bewusst geworden, wie schwierig so ein Nachfolgeprozess sein kann – und wie viele Jahre das dauern kann. Da habe ich mir ernsthaft Gedanken gemacht und im Anschluss die kostenlose Nachfolge-Beratung der WIGOS in Anspruch genommen.“ Von da an wurde es konkret, wie Axel Kolhosser vom WIGOS-UnternehmensService beschreibt: „Der Nachfolgeprozess beginnt für die meisten Unternehmerinnen und Unternehmer mit der Frage, wer Nachfolger werden könnte. In unseren Nachfolge-Beratungen nehmen wir gemeinsam mit dem Unternehmen alle Faktoren unter die Lupe und prüfen, welcher Weg für das jeweilige Unternehmen der richtige ist. Im Fall des Pizza Flitza war die entscheidende Frage, wie der Prozess gestaltet werden kann.“ 

Mit Unterstützung des Nachfolgeexperten Prof. Heiko Hellwege, Rechtsanwalt und Partner in der Kanzlei PKF WMS, kristallisierte sich im Zuge der Beratungen die Ideallösung heraus: „So ein wertvolles Unternehmen – ein weißer Rabe unter den Gastronomiebetrieben – ist schwer gut zu verkaufen. Kreative Lösungen waren gefragt“, so Heiko Hellwege. Diese lag in diesem Fall in einem stufenweisen Einstieg durch die Nachfolgerin, wie Jurist Hellwege erklärt. „Generell gilt, dass die Chancen des Unternehmertums gerade im Wege der Nachfolge in einem wirtschaftich gut laufenden Betrieb nach wie vor da sind, man muss nur mutig sein und sie ergreifen.“ Nun musste sich die 34-jährige Vanessa Schulz nur noch für ihre neue Rolle als Unternehmerin und Geschäftsführerin entscheiden. Nach reiflicher Überlegung und intensiver Beratung mit der Familie hat sie „Ja“ gesagt: „Ich mache das gerne“, so die künftige Inhaberin. 

Denn bis Vanessa Schulz komplett den Pizza Flitza übernehmen kann, dauert es noch ein paar Jahre. Bis Juni 2030 wird sie neben Anselm Uphues die Geschäftsführung übernehmen. Am Konzept möchte sie erst einmal nichts ändern. „Was gut läuft, soll man nicht ändern“, so die Nachfolgerin. Das gilt auch für Chef Anselm Uphues. Statt auf einer Weltreise sieht er sich im Ruhestand ab 2030 als Aushilfe und Hausmeister beim Pizza Flitza. Dann kann er mit Ruhe die Lieblingspizza vieler seiner Kunden backen und ausliefern: „Pizza Gyros mit Zwiebeln und Sauce Hollandaise“.

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