Gruppe von Personen im Halbkreis
Sie setzen sich ein für eine bessere Berufsorientierung der Jugendlichen und frühe Kontaktaufnahme der Schülerinnen und Schüler mit regionalen Ausbildungsbetrieben (von links): Sandra Petsch (Ausbildungslotsin MaßArbeit), Annika Berelsmann (Wirtschaftsförderung der Gemeinde Hagen a.T.W.), Ilka Pötter (Schulausschutzvorsitzende der Gemeinde Hagen a.T.W.), Lars Helmers (MaßArbeit-Vorstand), Christine Möller (Hagener Bürgermeisterin), Michael Koslik (Schulleiter der Oberschule Hagen), Annika Witte (Servicestelle Schule-Wirtschaft MaßArbeit), Tobias Linke (Schulsozialarbeiter der Oberschule Hagen), und Melanie Flint (ArbeitgeberService der MaßArbeit).
Dienstag, 7. Oktober 2025

600 Jugendliche lernen bei Ausbildungsmesse in Hagen regionale Betriebe kennen

Hagen a. T.W. Sägen und schleifen statt pauken und büffeln: In der Oberschule in Hagen a.T.W. fand jetzt die Jubiläumsveranstaltung eines bewährten Konzepts der Mitarbeiterakquise für Betriebe sowie der Berufsorientierung für Jugendliche statt. Bei der Ausbildungsmesse „Talent trifft Ausbildung“ hatten 610 Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen aus Hagen, Hasbergen und Georgsmarienhütte an einem Vormittag die Chance, 46 regionale Unternehmen und deren Ausbildungsberufe kennenzulernen. 

An bewusst schlicht gestalteten Messeständen standen Personaler mit ihren Azubis den interessierten Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. Aber es wurde nicht nur gesprochen, die Jugendlichen konnten auch aktiv werden: Metallautos als Stiftständer bauen bei der Salzgitter Automotive Engineering, Herzen aus Schiefer schneiden bei Weber Dach, Kerzenständer für Teelichte sägen bei der Tischlerei Kull: Alle Unternehmen hatten sich kleine Arbeitsproben einfallen lassen. Sie ermöglichten den potenziellen Auszubildenden einen kleinen, aber doch typischen Eindruck in die Aufgaben des jeweiligen Ausbildungsberufs. Maßarbeit-Vorstand Lars Hellmers betonte: „Die Arbeitsproben liegen uns besonders am Herzen. Für die Jugendlichen ist es immer aufschlussreich, praktisch etwas zu machen. So manche Talente können dabei entdeckt werden.“ 

Der Meinung waren auch Klara Müller, Jonna Frankenberg und Jette Frühling vom Gymnasium Oesede. Immobilienkauffrau, Sanitätsdienst bei der Bundeswehr oder ein duales Studium bei der Bundespolizei: Das waren eigentlich die favorisierten Ausbildungswege, über die sich die drei informieren wollten. Beim Gestalten der kleinen Gärten bei der Firma Otten Gartengestaltung hatten sie aber dann - für alle drei überraschend - richtig viel Freude. „Unseren Mitarbeiter Jannik Michel, der heute mit mir hier auf der Messe ist, haben wir tatsächlich bei genau diesem Messeformat vor einigen Jahren in Hasbergen gefunden“, erzählte Vanessa Otten, die den Gartenbaubetrieb in Holzhausen mit ihren beiden Geschwistern führt. 

Oft kennen die Schülerinnen und Schüler die regionalen Unternehmen, haben aber keine Vorstellung davon, welche Berufe sie dort erlernen können und vor allem, welche Aufgaben und Kompetenzen dazu gehören. „Aufgrund unseres Standorts direkt hinter der Filiale eines bekannten amerikanischen Burger-Restaurants sind wir bei vielen Jugendlichen bekannt. Aber was wir genau machen, wissen die meisten eben nicht. Genau das können sie hier auf der Messe erfahren und ausprobieren“, sagte Hubert Hanesch, Ausbilder bei Pötter Klima in Georgsmarienhütte. Acht Mechatroniker für Kältetechnik werden aktuell im Unternehmen ausgebildet, Sven Hülsmann ist einer von ihnen und konnte den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe von seinen Erfahrungen aus gut drei Lehrjahren berichten.

Das erfahrene Team der Servicestelle Schule-Wirtschaft der Maßarbeit hatte zusammen mit der Oberschule Hagen und der Gemeinde Hagen eine Veranstaltung organisiert, die für die regionalen Unternehmen ebenso wie für die Schüler der Abschlussklassen gleichermaßen interessant ist: „Aufgrund des Fachkräftemangels hat die Gewinnung von Nachwuchskräften für unsere regionalen Unternehmen eine hohe Bedeutung“, betonte Hagens Bürgermeisterin Christine Möller. Maßarbeit-Vorstand Hellmers ergänzte: „Und für die Schülerinnen und Schüler ist es extrem wichtig, eine Perspektive hier in der Region für die Zeit nach der Schulentlassung zu haben.“ Deshalb sei deren Unterstützung bei der Berufsorientierung so sinnvoll, waren sich Hellmers und der Schulleiter der Oberschule Hagen, Michael Koslik, einig. 

Eine wesentliche Hilfestellung beim Gang über die Messe bot den Schülerinnen und Schülern ein Laufbuch, dessen Handhabung im Unterricht vorbereitet wurde. Mindestens sechs Unternehmenskontakte sollten hier dokumentiert, die für den jeweiligen Ausbildungsberuf wichtigen Schulfächer notiert, eine Frage an das Unternehmen formuliert und die Eindrücke nach der Arbeitsprobe festgehalten werden. „Es macht einen Riesenunterschied, ob die Schülerinnen und Schüler durch das Laufbuch eine Aufgabe haben. Und die Unternehmenskontakte bekommen dadurch eine ganz andere Qualität. Schließlich ist es für die Unternehmen ein großer Aufwand, an der Messe teilzunehmen“, stellte Koslik heraus. „Eines Tages könnten diese Schüler unsere Handwerker, Pflegekräfte oder auch Fach- oder Führungskräfte in der Verwaltung oder unseren regionalen Unternehmen sein. Deshalb spielt die Unterstützung bei der Berufsorientierung in unserer Schule eine sehr große Rolle.“

Am Abend vor der Messe hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich den Unternehmen im Rahmen von Speed-Meetings vorzustellen. 55 Schülerinnen und Schüler nutzten die Chance, sich in 76 solcher Blitz-Vorstellungsgespräche den Unternehmensvertretern zu präsentieren. Und auch die Eltern als wichtigste Ratgeber für die Berufswahl der Kinder waren eingeladen, sich zusammen mit ihren Kindern am Abend vor der Messe bei dem Unternehmen zu informieren. 

Im nächsten Jahr wird die Oberschule am Roten Berg in Hasbergen Gastgeber dieser seit 2015 stetig weiterentwickelten Plattform für Berufsorientierung sein.

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