Vier Personen sitzen in einem Raum.
Bürgermeisterin Dagmar Bahlo, Erster Stadtrat Alexander Herzberg, Dr. Herwig Butz, Alexander Butz im Gespräch zum neuen Förderprogramm
Mittwoch, 15. Oktober 2025

Gegen Hausarzt-Mangel: Stadt Georgsmarienhütte legt neues Förderprogramm auf

Georgsmarienhütte. Umfragen zufolge planen fast ein Viertel aller Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland, in den kommenden fünf Jahren ihre Tätigkeiten zu beenden – viele aufgrund ihres Alters. Nachfolgerinnen und Nachfolger für Praxen zu gewinnen, wird indes immer schwieriger. Ein Umstand, der auch vor Georgsmarienhütte nicht Halt macht. Deshalb bietet die Stadt Georgsmarienhütte nun mithilfe eines Förderprogramms einen zusätzlichen finanziellen Anreiz an, um Hausärzte anzuwerben oder bestehende Praxen zu sichern.

Die statistischen Daten sprechen eine deutliche Sprache: In Georgsmarienhütte sind derzeit nur noch rund 20 Prozent der Hausärzte unter 60 Jahre alt. In den kommenden Jahren werden somit einige der derzeit noch praktizierenden Ärzte in den Ruhestand gehen. Keine besonders nachhaltige Perspektive: „Es ist quasi fünf vor zwölf“, so Bürgermeisterin Dagmar Bahlo. Ein wohnortnahes hausärztliches Angebot sei ein unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge und wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger. 

„Als Kommune können wir leider nicht an allzu vielen Stellschrauben drehen. Dennoch wollen wir unseren Beitrag dazu leisten und einen Anreiz bieten, dass Hausärzte zu uns kommen, sich hier niederlassen oder die Praxen in Georgsmarienhütte fortgeführt werden“, so Bahlo. „Ich freue mich deshalb, dass wir uns nun gemeinsam mit der Politik auf den Weg gemacht haben.“

Gemeint ist damit eine neue Förderrichtlinie der Stadt, die der Rat in seiner Septembersitzung einstimmig beschlossen hat. Die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der hausärztlichen Versorgung in der Stadt Georgsmarienhütte – so der offizielle Titel – verfolgt das Ziel, mit einer finanziellen Förderung Ärzte zu unterstützen, die sich mit einer Hausarztpraxis im Stadtgebiet niederlassen, eine Zweigpraxis eröffnen oder einen zusätzlichen Arzt in einer bereits bestehenden Praxis anstellen wollen. Dafür stehen jedes Jahr 100.000 Euro im städtischen Haushalt zur Verfügung. Die einmalige Fördersumme pro Arztsitz beträgt 25.000 Euro. Die Bindungsfrist beträgt fünf Jahre. Ein Antrag kann über die Wirtschaftsförderung der Stadt Georgsmarienhütte gestellt werden. 

Dabei ist die Förderung bewusst so angelegt, dass sie ergänzend zu bereits bestehenden Förderprogrammen in Anspruch genommen werden kann: „Wir wollen, dass sich Hausärzte hier bei uns in Georgsmarienhütte niederlassen. Deshalb braucht es einen zusätzlichen Anreiz, um uns einen Standortvorteil zu verschaffen“, so der Erste Stadtrat Alexander Herzberg. Andere Kommunen, so der Kämmerer, hätten mit Einführung eines solchen Förderprogramms bereits eine deutliche Verjüngung der Ärztestruktur erreicht. „Wir hoffen natürlich, dass das auch für Georgsmarienhütte klappt.“

Kontakt

Bürgerinformation

Am Schölerberg 1
49082 Osnabrück
Deutschland

Montag bis Mittwoch
8 bis 16 Uhr
Donnerstag
8 bis 17.30 Uhr
Freitag
8 bis 12 Uhr