wirfuerbio und AWIGO ziehen Bilanz nach bundesweiter Tonnenkontrollaktion
Landkreis Osnabrück. Die bundesweite Biotonnen-Kontrollaktion der Umweltkampagne #wirfuerbio ist beendet. Im Zeitraum vom 15. September bis zum 10. Oktober 2025 wurden dabei auch im Landkreis Osnabrück zahlreiche Behälter kontrolliert. Nun liegen die Ergebnisse vor.
Die Aktion des Vereins #wirfuerbio fand, nach 2023, bereits zum 2. Mal statt, weil die Herstellung von Qualitätskompost aus Bioabfall für deutsche Abfallwirtschaftsbetriebe durch zu hohe Störstoffanteile immer schwieriger wird.
Das gilt auch für den Landkreis Osnabrück, denn neben Obst- und Gemüseresten, verdorbenen Lebensmitteln oder Rasenschnitt landen leider auch immer wieder Störstoffe – allen voran Plastiktüten – in den braunen Tonnen. Um das Trennverhalten positiv zu beeinflussen, kontrolliert die AWIGO bereits seit 2021 regelmäßig die Biotonnen im Landkreis und hat sich nun erneut der bundesweiten Tonnenkontrollaktion angeschlossen.
Die Ergebnisse der Tonnenkontrollen im Landkreis
Insgesamt wurden in den Aktionswochen über 12.400 Biotonnen im Osnabrücker Land kontrolliert, von denen rund 200, umgerechnet 1,6 Prozent, aufgrund zu vieler Störstoffe stehen gelassen wurden.
In ganz Deutschland bestanden über 9.000 Biotonnen von mehr als 300.000 kontrollierten den Test nicht und wurden dementsprechend nicht geleert. Bundesweit liegt der Anteil an zurückgewiesenen Tonnen also bei 3 Prozent.
Die AWIGO fühlt sich nach diesen Ergebnissen darin bestätigt, die Tonnenkontrollen im Osnabrücker Land und auch die Öffentlichkeitsarbeit weiter fortzusetzen. Gleichzeitig lassen die Zahlen erkennen, dass die regelmäßigen Kontrollen wirken, denn die Anzahl der vergebenen Anhänger reduziert sich von Mal zu Mal.
Gesetzesverschärfung erhöht Druck auf Kommunen und Bürger
Die Novelle der Bioabfallverordnung verpflichtet seit Mai 2025 alle kommunalen Entsorger zu konsequenten Kontrollen. Ziel ist es, die Qualität des erzeugten Komposts zu sichern – denn zu viele Störstoffe gefährden die stoffliche Verwertung. Besonders problematisch: Plastiktüten, kompostierbare Folienbeutel, Glas und Metall. Sie müssen mit hohem technischen und wirtschaftlichen Aufwand aussortiert werden – oder sie landen schlimmstenfalls auf Feldern, in Gewässern oder in unserer Nahrungskette.
Es dürfen nicht mehr als 1 Prozent Kunststoffe und nicht mehr als 3 Prozent Störstoffe insgesamt über die Bioabfallsammlung in die Vergärungs- und Kompostierungsanlagen gelangen.
Bioabfallsammlung im Haushalt: So geht’s richtig.
Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte bzw. kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben. In den meisten Fällen steht die Restmülltonne direkt neben der Biotonne. Deutlich einfacher ist es, Zeitungspapier oder Papiertüten zu verwenden.
Mehr Information zur Sammlung von Bioabfall gibt es unter wirfuerbio.de/awigo.
Das Problem Plastik und „kompostierbare“ Plastiktüten im Detail
Plastik und kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über den Produktionszeiten in den Kompostierungsanlagen. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entfernt werden müssen. Die Entsorgungsunternehmen wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde.
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