Foto eines Moores
Moore sind Rückzugsräume für spezialisierte Pflanzenarten. Dies gilt auch für das Venner Moor im Landkreis Osnabrück.
Freitag, 14. November 2025

Neuer Schritt für Klima- und Naturschutz: Moorkataster startet

Osnabrück. Der Landkreis Osnabrück unternimmt einen weiteren bedeutenden Schritt im Klimaschutz: Es haben die Arbeiten für ein landkreisweites Moorkataster begonnen. Mit der Erstellung wurde ein renommiertes Fachbüro beauftragt. Die umfangreichen Erhebungen und Untersuchungen werden bis ins Frühjahr 2027 andauern.

Moore sind wertvolle Klimaschützer und einzigartige Lebensräume
Moore zählen zu den wichtigsten Ökosystemen im Kampf gegen den Klimawandel. Obwohl sie weltweit nur rund drei Prozent der Landfläche bedecken, speichern sie etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen. Werden sie jedoch entwässert oder zerstört, setzen sie große Mengen Treibhausgase frei. Zugleich sind Moore Rückzugsräume für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten und leisten einen wichtigen Beitrag zum Wasserhaushalt und zur Landschaftskühlung. „Mit dem Moorkataster wollen wir die Grundlagen schaffen, um unsere Moorflächen langfristig zu erhalten und gezielt zu schützen“, betont Landrätin Anna Kebschull.

Engagement im Landkreis Osnabrück: Moorschutz seit Jahren im Fokus
Der Landkreis Osnabrück setzt sich bereits seit Jahren aktiv für den Schutz und die Wiederherstellung seiner Moorlandschaften ein. So wurde im Jahr 2022 ein Moorschutzkoordinator eingestellt und große Bereiche, beispielsweise im Naturschutzgebiet Venner Moor, wurden wiedervernässt und renaturiert. Darüber hinaus wurde gemeinsam mit dem Landkreis Vechta der Arbeitskreis Großes Moor/Campemoor zum grenzüberschreitenden Moorschutz ins Leben gerufen. Der Landkreis arbeitet zudem eng mit Naturschutzverbänden, landwirtschaftlichen Interessensvertretungen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Kommunen zusammen, um den Moor- und Klimaschutz voranzutreiben.

Moorkataster als Grundlage für nachhaltige Zukunftsplanung
„Die bisherigen Projekte haben gezeigt, wie wertvoll diese Lebensräume für die Artenvielfalt, den Klimaschutz und das Landschaftsbild sind. Um den Moorschutz jedoch weiterzuentwickeln, bedarf es einer aktuellen Datengrundlage“, erläutert Kreisrat Thomas Könnecker. So beruhten viele der heute vorhandenen Daten auf Kartierungen aus den 1970er Jahren. Aus vergleichbaren Projekten sei bekannt, dass sich an vielen historischen Moorstandorten heute keine Torfauflagen mehr finden ließen: „Die Moorgrenzen haben sich durch die Trockenlegung der Moore verschoben.“

Das neue Moorkataster soll ein umfassendes Bild über den Zustand der Moorflächen im Landkreis liefern. Dazu werden im gesamten Kreisgebiet an ausgewählten Stellen bodenwissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. Mittels sogenannter Bohrkampagnen werden unter anderem Torfmächtigkeiten, Wiedervernässungspotenziale und hydrologische Bedingungen erfasst.

Das Ziel besteht darin, die Moorstandorte besser zu verstehen, ihre ökologische Bedeutung zu bewerten und auf dieser Grundlage gezielte Schutz- und Wiedervernässungsmaßnahmen ableiten zu können. Gleichzeitig dient das Kataster als wichtige Entscheidungsgrundlage für Politik, Verwaltung und Landnutzungsplanung.

„Mit dem Moorkataster schaffen wir eine wissenschaftlich fundierte Basis, um Moor- und Klimaschutz in den kommenden Jahrzehnten gezielt, effizient und wirkungsvoll umzusetzen“, sagt Moorschutzkoordinator Johannes Stoltenberg.

Weitere Informationen sind erhältlich bei Johannes Stoltenberg. E-Mail: johannes.stoltenberg@lkos.de. Telefon: 0541/501-4620.

 

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