Eine Personengruppe steht in einer Lagerhalle.
Einen gemeinsamen Rundgang durch das Werk von Citaku unternahmen (v.li.): WIGOS-Geschäftsführer Peter Vahrenkamp, Landrätin Anna Kebschull, Geschäftsführer Naim Citaku, Bad Essens Bürgermeister Timo Natemeyer, Julia Citaku, Silke Bulthaup (Gemeinde Bad Essen, Fachdienstleiterin Umwelt, Planen und Bauen), Carsten Meyer (Allg. Vertreter des Bürgermeisters) und Geschäftsleitung Nazmi Citaku.
Montag, 17. November 2025

Landrätin und WIGOS besuchten Deutschlands größten Lackierhaken-Produzenten in Bad Essen

Bad Essen. Wie sich unternehmerischer Mut auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten auszahlen kann, zeigte der Besuch von Landrätin Anna Kebschull bei der Citaku GmbH in Bad Essen - Deutschlands größtem Lackierhaken-Produzenten. Beim Rundgang durch das Werk des Spezialisten für Lackierhaken, Drahtbiegeteile und Zubehörteile in der Oberflächentechnik staunten die Landrätin und der Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, Peter Vahrenkamp, über die Leistungsstärke des Familienunternehmens. Die Citaku GmbH verarbeitet pro Jahr rund 1.000 Tonnen Draht – zu 90 Prozent aus recyceltem Stahl – vorwiegend für Zulieferer der Automobilindustrie, Pulverbeschichtung und Landmaschinentechnik.

„Es ist hochspannend, dass sich Citaku in dieser speziellen Nische behauptet und sich trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage so positiv entwickelt hat. Hier im Unternehmen packen alle an. Respekt!“, betonte die Landrätin im Gespräch im Gespräch mit dem Geschäftsführer Naim Citaku und dem Verkaufsleiter Nazmi Citaku. „Uns ist wichtig, zu hören, wie es den Unternehmen in unserem Landkreis geht und wo unter Umständen der Schuh drückt. Wir wollen, dass es den Unternehmen bei uns gut geht und die Wirtschaft weiterhin gestärkt wird“, so die Landrätin und verwies dabei auf die Unterstützung der WIGOS, die sich nach den Worten des WIGOS-Geschäftsführers als „Dienstleister für die Unternehmen im Landkreis“ versteht. „Unsere Beratung ist neutral und kostenlos – etwa zu Fördermöglichkeiten, Nachhaltigkeit, Fachkräftegewinnung oder Unternehmensnachfolge. Wenn Sie Fragen haben, kommen Sie gerne auf uns zu“, versicherte Peter Vahrenkamp.

Beeindruckt waren die Gäste auch von der Historie des Familienunternehmens: „Gestartet haben wir 2001 als Einzelunternehmen in der Garage zur Miete direkt gegenüber“, erinnerte sich Naim Citaku. „Früher war hier nur Ackerland. Wir waren die ersten, die hier im Gewerbegebiet gebaut haben.“ 2003 entstand die erste Halle, 2013 folgte das Bürogebäude. „Kontinuierlich investieren wir in unseren Maschinenpark und erweitern unsere Produktion“, erläuterte Nazmi Citaku. Namhafte Kunden der Landmaschinentechnik wie Krone und Claas zählen zu den Kunden. „Unser Kunde ist jedoch der typische Lohnbeschichter“, erklärte die Geschäftsleitung. 

Den recycelten Stahl bezieht Citaku vornehmlich aus Schweden: „Kunden wollen heute wissen, woher der Draht kommt. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das immer wichtiger wird. Auch wir legen großen Wert darauf“, so Nazmi Citaku. Der Fokus liegt nach den Worten der Geschäftsleitung auf dem nationalen Markt sowie den Benelux-Staaten, die von der Citaku B.V.-Tochterfirma aus den Niederlanden beliefert werden. Während die Lackierhaken von Citaku direkt in Bad Essen produziert werden, kommen Zubehörteile für die Oberflächentechnik wie Stopfen und Kappen oder Klebebänder aus China. Das Zubehörsegment macht 50 Prozent aus, die anderen 50 Prozent entfallen auf die Hakenproduktion: „Diese Balance verschafft uns Sicherheit, wenn eine Branche hustet“, unterstrich Naim Citaku. 

Aus vergangenen Krisen hat der Spezialist gelernt und sein Angebot angepasst: So setzt Citaku verstärkt auf Beständigkeit und Schnelligkeit, wie Naim Citaku betonte: „Während Marktbegleiter in der Krise alles herunterfahren und sparen, investieren wir und können auch dann liefern. Dadurch, dass wir unsere Produktion in den vergangenen Jahren stark automatisiert haben, ist das mit weniger Personal möglich.“ Ein weiterer positiver Effekt: In angespannten wirtschaftlichen Zeiten gewinnt das Unternehmen mit aktuell 19 Mitarbeitenden zunehmend neue Kunden. Dass die Strategie aufgeht, bestätigte auch sein Bruder Nazmi Citaku: „Wenn unsere Kunden die Ware ordern, können wir sofort reagieren und produzieren. Wir haben zudem jeden Zubehörartikel für mindestens sechs Monate im Voraus auf Lager. Schnelligkeit ist unser Steckenpferd.“ Damit die Ware schnell beim Kunden ist, nutzt Citaku auch – trotz der höheren Kosten – die 24-Stunden-Expresszustellung der Logistiker.

So aufgestellt ist das Bad Essener Unternehmen nach Überzeugung der Geschäftsleitung gut gewappnet für die Zukunft: „Erfahrungsgemäß geht es nach jedem Tief wieder bergauf. Im Sturm muss man sich wegducken. Wirtschaftliche Dellen kennen wir, sie gehören dazu. In guten Jahren geht es darum, Sicherheiten aufzubauen, damit wir in schwachen Zeiten das Team zusammenhalten können und niemanden entlassen müssen.“

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