Gruppe von Personen im Freien
Engagiert im Naturschutz in Stirpe: Annabell Hemmes (Untere Naturschutzbehörde, von links), Johannes Knapp (Verein für Umwelt und Naturschutz Bohmte), Julia Hellbach, Damian Dohr (beide Garten- & Landschaftsbau Dohr), Hendrik Hemmes (Untere Naturschutzbehörde).
Donnerstag, 27. November 2025

Landkreis stellt wertvolles Biotop in Bohmte-Stirpe wieder her

Bohmte. Aktive Landschaftspflege: Im Bohmter Ortsteil Stirpe hat der Landkreis Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Verein für Umwelt und Naturschutz Bohmte jetzt umfangreiche Landschaftspflegearbeiten in einem nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz geschützten Biotop durchgeführt. Die Fläche, die vor Jahrzeiten im Zuge einer Flurbereinigung vom Landkreis Osnabrück übernommen worden war, hatte durch starken Weidenaufwuchs, Verschlammung und ausbleibende Mahd deutlich an ökologischer Qualität verloren. 

Ausgelöst wurde die Maßnahme durch eine gemeinsame Begehung im Frühjahr 2025. Zusammen mit dem Verein für Umwelt und Naturschutz Bohmte e.V., der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Osnabrück und der Firma Dohr für Garten- und Landschaftsbau wurden anschließend geeignete Arbeiten geplant, um den Flächen wieder ihren ursprünglichen Charakter zu verleihen. „Langfristig sollen Artenvielfalt und ökologische Funktion des Biotops gesichert werden“, erläutert Johannes Knapp vom Verein für Umwelt und Naturschutz Bohmte. Die fachliche Begleitung übernahm die Ehrenamtskoordination im Naturschutz der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, vertreten durch Hendrik und Annabell Hemmes. 

Hintergrund: § 30-Biotope gehören zu den ökologisch wertvollsten Strukturen in der Landschaft und bieten seltenen Pflanzen und Tieren einen geschützten Lebensraum. Zerstörungen oder Beeinträchtigungen sind verboten, gleichzeitig erfordern viele dieser Lebensräume regelmäßige Pflege, um ihre Funktion zu erhalten. Ziel der Maßnahme war es, den wertvollen Lebensraum zu pflegen, aufzuwerten und langfristig zu erhalten.

Die Firma Dohr setzte die Pflegearbeiten im Herbst dieses Jahres um. Gehölze und stark aufkommendes Buschwerk wurden entfernt, um den Offenlandcharakter des Gebietes zu bewahren und lichtliebenden Pflanzenarten wieder bessere Wachstumsbedingungen zu ermöglichen. Anschließend wurden artenreiche Saatmischungen für Feuchtwiesen und Ufersaum ausgebracht, um die Artenvielfalt weiter zu erhöhen. Ein bestehendes Stillgewässer wurde entschlammt, um seine ökologische Funktion zu verbessern und Lebensraum für Amphibien und Libellen zu sichern. Zudem entstand ein neues Stillgewässer, das den Biotopverbund stärkt und zusätzlichen Lebensraum schafft. Ergänzend wurden mehrere Totholzhaufen angelegt, die zahlreichen Insekten, Vögeln, Reptilien und Kleinsäugern Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeiten bieten. Alle Arbeiten erfolgten mit schonender Technik, um Bodenverdichtungen zu vermeiden und empfindliche Strukturen zu schützen. 

Das Projekt zeigt beispielhaft, wie erfolgreich Ehrenamt, Fachbehörde und Fachfirmen im Naturschutz zusammenwirken können. Die Ehrenamtskoordination der Unteren Naturschutzbehörde spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie vernetzt engagierte Bürgerinnen und Bürger, begleitet Projektideen und klärt naturschutzfachliche Anforderungen. Durch das Zusammenspiel aller Beteiligten wurde das Biotop in Stirpe ökologisch aufgewertet, ein sichtbarer Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in der Region Bohmte.

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