Spanische Erzieherinnen und Erzieher für Kitas in Stadt und Landkreis angeworben
Melle. „Es ist ein Geschenk, hier in diesem Land zu arbeiten.“ Überglücklich fassten Rafael Diaz und Inmaculada Concepción Ruiz López im Namen ihrer Kolleginnen und Kollegen nach einem Jahr in Deutschland ihre Erfahrungen in Worte zusammen. Für die berufliche Anerkennung qualifizierten sich die aus Spanien angeworbenen Fachkräfte in Kitas in der Region. Mit einer Anerkennungsfeier endete für 13 junge Menschen aus Spanien das Qualifizierungsjahr - und für die Region ein erfolgreiches Projekt. Für die frischgebackenen Erzieherinnen und Erzieher ist die Zertifikatsübergabe zugleich der Start in eine neue berufliche Zukunft in Stadt und Landkreis Osnabrück.
Der zunehmende Mangel an Fachkräften beschäftigt auch das Bildungswesen. In vielen Einrichtungen in der Region fehlen Erzieherinnen und Erzieher. Diese Entwicklung nahmen das Fachkräftebüro der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, die WFO Wirtschaftsförderung Osnabrück, die Bundesagentur für Arbeit, die Berufsbildenden Schulen Melle sowie die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung, ZAV, und das IQ Netzwerk zum Anlass, im Rahmen eines 2024 gestarteten Pilotprojekts Erzieherinnen und Erzieher aus Spanien zu rekrutieren.
„Das Projekt war erfolgreich und hat die Zusammenarbeit noch einmal gestärkt. Fast alle Fachkräfte aus Spanien bleiben in Deutschland und gleich mehrere sind erfreulicherweise künftig in den Kitas in der Region beschäftigt“, so das positive Resümee der Projektverantwortlichen. Das Projekt sei ein echter Gewinn für Stadt und Landkreis Osnabrück.
Groß war die Freude auf allen Seiten bei der Feier in den Berufsbildenden Schulen Melle. Viel lobende Worte gab es anlässlich der Übergabe der Zertifikate. „Sie sind gute Botschafter für ein vereintes Europa“, betonte Melles Bürgermeisterin Jutta Dettmann. Und Studienrätin Elke-Petra Trendelkamp von den Berufsbildenden Schulen betonte mit Blick auf die jungen Menschen aus Spanien: „Ihr habt Euch vor einem Jahr auf die Reise nach Deutschland gemacht. Dazu war viel Mut nötig.“ Sie bedankte sich bei den Einrichtungen und den Projektpartnern, die gemeinsam diese Chance ermöglichten. Die ZAV und die Agentur für Arbeit Osnabrück unterstützten das Projekt zudem finanziell bei den Rekrutierungs-, Ausbildungs- und Gehaltskosten. Die WIGOS übernahm die Integrationsarbeit für alle Einrichtungen aus dem Landkreis Osnabrück, für die Kräfte in Osnabrück übernahm dies das Welcome & Connect Center der WFO.
Vor dem Start nach Deutschland hatten die Erzieherinnen und Erzieher in ihrer Heimat an einem Vorbereitungsdeutschkurs teilgenommen, sodass sie mit qualifizierten B1 Deutschkenntnissen einreisen konnten. Anschließend haben die jungen Menschen im Wechsel zwischen Schule und Kinderbetreuungseinrichtung bis August eine praxisorientierte Qualifizierung absolviert. Mit dem erworbenen Zertifikat können sie jetzt als anerkannte Fachkräfte in den Einrichtungen arbeiten. Auch wenn sie während ihrer Zeit in Stadt und Landkreis Osnabrück gut Deutsch gelernt haben – Projektpartner, Familien, Lehrkräfte und viele andere Gratulanten gaben den qualifizierten Erzieherinnen und Erziehern trotzdem auch auf Spanisch ihre Glückwünsche mit auf den neuen beruflichen Weg.
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