Migrationszentrum der MaßArbeit brachte jungen Afrikaner in Arbeit
Osnabrück. Von der Flucht über das Meer bis zum friedlichen Leben als Elektrohelfer im Landkreis Osnabrück: Für Hamed Diomande aus der Elfenbeinküste war es ein sehr langer und schwieriger Weg, bis er in Deutschland endlich langfristig Fuß fassen konnte. „Diese Leistung schafft man nur mit hohem Einsatz“, sind Nadine Nuxoll und Judith Fülling vom Migrationszentrum der MaßArbeit überzeugt. Dass der inzwischen 24-Jährige heute in Georgsmarienhütte lebt und seinen Aufenthaltstitel in den Händen halten kann, ist das Ergebnis der guten Zusammenarbeit des Migrationszentrums mit der Ausländerbehörde des Landkreises Osnabrück und dem seit 15 Jahren in Osnabrück ansässigen Personaldienstleistungsunternehmen PRO-LOG IV GmbH, das zur DEKRA Arbeit Gruppe gehört.
„Es freut uns sehr, wenn Menschen wie Hamed Diomande, die sich so stark um eine Beschäftigung in Deutschland bemühen und sich integrieren wollen, bei uns eine Zukunft bekommen“, betont Nadine Nuxoll, Bereichsleiterin Kommunale Arbeitsvermittlung bei der MaßArbeit. Dabei waren seine Chancen zuerst alles andere als aussichtsreich: Mit 16 Jahren war er als unbegleiteter minderjähriger Ausländer in Deutschland eingereist. Hinter dem jungen Mann lag eine gefährliche Reise mit dem Flüchtlingsboot nach Italien. Von dort aus ging es für ihn alleine weiter in seine neue Heimat nach Deutschland.
„Er konnte damals nicht lesen und schreiben und hatte nur wenige berufliche Erfahrungen, die er als Helfer auf Baustellen seines Großvaters in der Elfenbeinküste gewonnen hatte“, beschreibt Judith Fülling die Situation im Jahr 2016. „Ich bin damals zusammen mit meinem Opa, der eine Elektrowerkstatt hatte, zu Baustellen gefahren“, so Hamed Diomande, der inzwischen in Deutschland Vater von zwei Kleinkindern ist. Die Zeit mit dem Großvater habe bei ihm den Wunsch geweckt, später im Elektrobereich zu arbeiten - doch bis dahin sollte noch viel Zeit vergehen.
Zunächst absolvierte der junge Mann, dessen Aufenthalt geduldet wurde, mehrere Sprachkurse und fand auch einige Helferjobs. „Als 2023 die Möglichkeit bestand, über das Chancenaufenthaltsgesetz trotz Duldung einen Aufenthaltstitel zu bekommen, ergriff Hamed Diomande diese Chance. Von da ab an hatte er nur 18 Monate Zeit, das Sprachniveau A2 zu erreichen, sich zu integrieren und eine Arbeitsstelle zu finden. Er hat sich innerhalb kürzester Zeit fast alles selbst beigebracht, den Integrationstest ,Leben in Deutschland‘ geschafft und das Sprachniveau erreicht. Das war alles eine Riesen-Herausforderung“, betont Judith Fülling vom Migrationszentrum.
Durch die MaßArbeit konnte er schließlich im Sommer 2023 bei dem Personaldienstleistungsunternehmen PRO-LOG IV Fuß fassen. Für Geschäftsstellenleiter Uwe Grafe und Vertriebsdisponent Thorsten Scheidemann war der neue Elektrohelfer aus Afrika ein „Glücksfall“: „Es ist nicht selbstverständlich, dass jemand so engagiert dabei ist. Auf Hamed ist immer Verlass.“ Auch deshalb unterstützte der Personaldienstleister Hamed Diomande weiter bei seinem Vorhaben - immer in enger Kooperation mit dem Migrationszentrum. Volles Vertrauen genießt der junge Vater auch bei den alteingesessenen Handwerksbetrieben in Hasbergen und in Georgsmarienhütte, wo er regelmäßig als Elektrohelfer auf den Baustellen beschäftigt ist. Von Montag bis Freitag steigt der junge Afrikaner frühmorgens in den Bus, um pünktlich an seinem Einsatzort zu sein.
Ob Kabel ziehen, Steckdosen installieren oder Rauchmelder mit seinen Kollegen vor Ort einbauen: In den Betrieben werde Hamed als zuverläs-sig und engagiert geschätzt, unterstreicht Thorsten Scheidemann.
Nicht nur das Vertrauen und das Lob seiner Arbeitgeber spornt Hamed Diomande an. Den Lohn seiner Mühen erhielt der junge Elektrohelfer im Sommer dieses Jahres mit dem lang ersehnten regulären Aufenthaltstitel nach § 25b. Dann hieß es für ihn erst einmal erleichtert aufatmen – und neue Zukunftspläne schmieden: „Ich möchte später eine Ausbildung als Elektriker machen“, sagt er stolz.
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