Gruppe von Frauen vor dem Kreishaus
Internationaler Tag gegen geschlechtsspezifische Gewalt: Zeichen der Solidarität
Montag, 24. November 2025

Internationaler Tag gegen geschlechtsspezifische Gewalt

Am 25. November setzt der Landkreis Osnabrück erneut ein sichtbares Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Zum Internationalen Tag gegen geschlechtsspezifische Gewalt wird vor dem Kreishaus die orangefarbene Fahne gehisst – ein starkes Symbol für Solidarität, Aufmerksamkeit und Haltung.

Alarmierende Zahlen aus Niedersachsen und Deutschland zeigen einen besorgniserregenden Trend. Laut Landeskriminalamt ist die Zahl der polizeilich registrierten Fälle häuslicher Gewalt im Jahr 2024 erneut gestiegen. Insbesondere Partnerschaftsgewalt bleibt dabei ein zentraler Schwerpunkt. Ein Großteil der Betroffenen ist weiblich, was darauf hinweist, dass geschlechtsspezifische Gewalt weiterhin ein drängendes gesellschaftliches Problem ist. Gleichzeitig verzeichnet das Bundeskriminalamt für 2024 mit 265.942 Opfern einen neuen Höchststand häuslicher Gewalt bundesweit. Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie wichtig konsequente Prävention, Aufklärung und Unterstützung auf allen Ebenen bleiben.

Einen besonderen Fokus legt das Gleichstellungsbüro in diesem Jahr auf das Thema Gewalt in Teenagerbeziehungen. Erste Partnerschaften sind prägende Lernorte, in denen Jugendliche fundamentale Erfahrungen darüber machen, was Nähe, Respekt, Vertrauen und Grenzen bedeuten.

Doch Untersuchungen zeigen, dass bereits in jungen Beziehungen Formen von psychischer Kontrolle, digitaler Überwachung, Erniedrigung oder körperlicher Gewalt auftreten können. Erleben Jugendliche hier Gewalt, beeinflusst das ihre zukünftige Beziehungsgestaltung und oft auch ihr Selbstwertgefühl. Daher ist es entscheidend, junge Menschen früh zu erreichen, durch Aufklärung in Schulen, sensibilisierte Lehrkräfte, Gespräche in Jugendzentren und medienpädagogische Angebote. Jugendliche sollen wissen, dass eine gesunde Beziehung auf Gleichberechtigung basiert und Hilfe jederzeit verfügbar ist.

Ein niedrigschwelliger und zugleich wirkungsvoller Beitrag ist die Brötchentüten-Aktion der Zonta-Frauen. In vielen Bäckereien der Region werden am 25. November Tüten ausgegeben, die auf Hilfsangebote und Beratungsstellen aufmerksam machen – in diesem Jahr mit besonderem Blick auf junge Menschen und Gewalt in Teenagerbeziehungen. So wird das Thema sichtbar, greifbar und erreicht Menschen dort, wo sie täglich unterwegs sind.

„Gewalt beginnt nicht erst im Erwachsenenalter“, betont Franziska Grüter-Matt, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Osnabrück. „Teenagerbeziehungen sind wichtige Lernorte und wir müssen Jugendlichen klarmachen, dass Respekt, Freiwilligkeit und Gleichberechtigung die Grundlagen jeder Beziehung sind. Niemand muss Gewalt aushalten, und jede Form von Gewalt ist eine zu viel.“

Franziska Grüter-Matt informiert anlässlich des Aktionstages über lokale und überregionale Hilfsangebote und steht für vertrauliche Gespräche zur Verfügung.

Kontakt:
Gleichstellungsbüro Landkreis Osnabrück
Telefon: 05401 501 3055
E-Mail: gleichstellung@lkos.de

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