Sonderausstellung Gerhard Sperling: "Zwischen Hase und Horizont“
Bersenbrück. Im kreiseigenen Museum im Kloster in Bersenbrück ist die aktuelle Sonderausstellung „Gerhard Sperling. Zwischen Hase und Horizont“ eröffnet worden. Der Todestag des Künstlers nährt sich an Weihnachten zum 50. Mal.
Die Ausstellung ist Höhepunkt eines besonderen Kooperationsprojektes zwischen dem Kulturbüro des Landkreises Osnabrück und der Universität Osnabrück. Über zwei Semester wurde sie unter Anleitung der Museumsmitarbeiterin Claudia Stuckenberg von Studierenden des Fachbereichs Kunst und Kunstpädagogik erarbeitet. „Ohne die fruchtbare Kooperation von Museum und Universität hätten wir diese Forschungsergebnisse und die kreative Gestaltung nicht erreichen können“, sagte Kreisrat Matthias Selle bei der Ausstellungseröffnung im benachbarten Amtsgericht Bersenbrück, wo Direktor Sebastian Hohdorf die Gäste begrüßt und Saxophonist Matthias Lahmann für musikalische Unterhaltung gesorgt hatte. Selle dankte den Leihgeberinnen und Leihgebern, der Kreissparkasse Bersenbrück, die das Projekt auch finanziell unterstützt, und den Ehrenamtlichen des Kreisheimatbundes Bersenbrück für ihr Engagement in der Museumsarbeit. Maren von der Heide, Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Bersenbrück, lobte die wertvolle Zusammenarbeit zwischen der Kreissparkasse und dem Museum. Sie lud dazu ein, die Ausstellung dazu zu nutzen, Heimat neu zu denken und mit Zuversicht und positiven Gedanken aufzuladen.
Frida Heunemann, Studentin der Universität Osnabrück, führte die Gäste in das Ausstellungsprojekt und das Konzept ein. „Diese Ausstellung ist ein Gemeinschaftswerk. Sie zeigt, wie Forschung, Kunst und regionale Geschichte zusammenkommen können – und wie Studierende unserer Universität aktiv daran mitwirken, Kulturgeschichte sichtbar zu machen“, sagte Heunemann.
Für die Ausstellung hatten die Studierenden die Infotexte verfasst, die Gestaltung entworfen und das Museumsteam beim Aufbau unterstützt. „Zwischen Hase und Horizont“ folgt einem roten Faden, der sich aus der Beschäftigung mit dem Künstler und seinem Werk ergeben hat: Gerhard Sperling war ein Künstler zwischen den Stühlen. 1908 in Dresden geboren, stand Sperling am Beginn einer vielversprechenden Laufbahn, als der Zweite Weltkrieg sein Leben jedoch in eine andere Richtung lenkte. Im Jahr 1949 kam der Künstler nach seiner Kriegsgefangenschaft nach Bramsche, der Heimat seiner im Krieg verstorbenen ersten Ehefrau. Dem geschäftstüchtigen Maler gelang es, im Osnabrücker Land eine neue Heimat und einen Lebensmittelpunkt aufzubauen. Seine sensiblen, farbkräftigen Bildnisse des Bramscher Umlandes erfreuten sich großer Beliebtheit. Doch lässt sich aus Sperlings persönlichen Aufzeichnungen und Hinterlassenschaften ein Bild nachzeichnen, dass er geprägt war von verschiedenen Heimaten: der schmerzlich vermissten Dresdner Heimat, der Heimat, die geliebte Menschen prägen oder die inspirierenden Orte der Wahlheimat Bramsche. Bis zu seinem Tod 1975 hielt er stets an seinen künstlerischen Idealen fest.
Einzelne Studierende aus dem Projektteam bieten öffentliche Führungen durch die von ihnen erarbeitete Ausstellung an, präsentieren sie anhand ihrer individuellen Schwerpunkte und laden Interessierte zum Gespräch ein. Termine für die öffentlichen Studierendenführungen sind Sonntag, 11. Januar, 14 Uhr, sowie Samstag, 21. und 28. Februar, jeweils 14.30 Uhr.
Die vielfältigen Ergebnisse des Kooperationsprojektes werden im Laufe der Ausstellungszeit in einem digitalen Begleitheft gesammelt und anschließend für alle Interessierten auf der Website des Museums bereitgestellt.
Die Ausstellung „Gerhard Sperling. Zwischen Hase und Horizont“ ist bis zum 29. März im Museum im Kloster zu sehen. An jedem ersten Samstag im Monat ist der Eintritt frei.
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