Eine Personengruppe steht an einem Buffet in einem Restaurant
Landrätin Anna Kebschull (dritte von rechts) und Altbundespräsident Christian Wulff (zweiter von rechts) vollziehen das Fastenbrechen mit traditionellen Speisen. Zu den zahlreichen Gästen bei der Veranstaltung im Kreishaus Osnabrück gehörten (von links) Lars Hellmers (Vorstand MaßArbeit), Johannes Buß (Diözesan-Caritasdirektor), Michael Grünberg (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Osnabrück), Suraj Mailitafi (Ratsherr der Samtgemeinde Bersenbrück), Imam Joussef, der Integrationsbeauftragte Werner Hülsmann und Dua Zeitun (Sprecherin des Arbeitskreises Interreligiöser Dialog im Landkreis Osnabrück).
Freitag, 5. April 2024

Fastenbrechen im Kreishaus Osnabrück: Altbundespräsident Christian Wulff als Ehrengast

Osnabrück. Seine Rede 2010 zum Tag der Deutschen Einheit beinhaltete einen prägenden Satz: „Der Islam gehört zu Deutschland“, unterstrich seinerzeit der damalige Bundespräsident Christian Wulff. Nun nahm Wulff als Ehrengast an einer Veranstaltung im Kreishaus Osnabrück teil, zu der der Arbeitskreis Interreligiöser Dialog eingeladen hatte. Beim traditionellen Fastenbrechen unterstrich der Altbundespräsident: „Ich würde das immer wieder so sagen, weil es vielen Menschen islamischen Glaubens das Gefühl von Zugehörigkeit und Heimat gegeben hat.“

Zuvor hatte der Ehrengast vor geladenen Gästen aus den islamischen Gemeinden aus Stadt und Landkreis, aus der jüdischen Gemeinde sowie den christlichen Kirchen auf die unterschätzte Bedeutung der Religion für gesellschaftlichen Zusammenhalt verwiesen. Er stellte heraus, dass das islamische Fasten mit dem Verzicht auf Essen und Trinken von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Entbehrung spürbar mache und damit dem Empathiedefizit in der Gesellschaft entgegenwirken könne. Eindringlich warnte er vor zunehmenden rechtsextremen Tendenzen und forderte zum Einsatz für Menschenwürde und Demokratie auf.

Ich würde das immer wieder so sagen, weil es vielen Menschen islamischen Glaubens das Gefühl von Zugehörigkeit und Heimat gegeben hat.
Christian Wulff, Altbundespräsident

Landrätin Anna Kebschull unterstrich in ihrer Begrüßung, dass das Iftar – also das Fastenbrechen – des Arbeitskreises Interreligiöser Dialog ein Zeichen setze für das friedliche Miteinander von Menschen verschiedener Religionen, von Zugewanderten und von lange hier Ansässigen. Dies gelte über die verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen und über unterschiedliche Positionen in gesellschaftlichen Konflikten hinweg. „Wir sind überzeugt, dass miteinander reden mindestens Verständnis für die anderen, wenn nicht sogar schon die Lösungen für Konflikte bringen kann. Im Gespräch bleiben, zuhören, trotz vielleicht schon erfolgter Verletzungen – das ist die hohe Kunst, aber auch der Schlüssel zum Frieden. Dies hat insbesondere der Interreligiöse Dialog in Landkreis und Stadt Osnabrück auch schon in vielen schwierigen Zeiten gezeigt.“

Sie dankte den im interreligiösen Dialog im Osnabrücker Land seit vielen Jahren aktiven Bürgerinnen und Bürgern und nannte beispielhaft Michael Grünberg von der Jüdischen Gemeinde sowie Yasin Kabaktepe von der islamischen Milli Görüs Gemeinde in Osnabrück. Die Landrätin appellierte an die Gäste: „Wir sind hier in der Region Osnabrück – dem Ort des Westfälischen Friedens, der auch durch das „Miteinander-im Gespräch-sein“ erarbeitet und besiegelt werden konnte. Machen Sie dieser Region alle Ehre und bewahren Sie den Schatz der Friedenskeimzelle. Bleiben Sie bitte im Gespräch!“

Überraschungsgast war Heinz Rudolf Kunze. Der Musiker erlebte erstmals ein islamisches Fastenbrechen mit und zog das Fazit: „Das ist ein gelungenes Beispiel für den zivilisierten und friedvollen Umgang der Religionen.“

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