Drei Personen stehen vor einem Wohnmobil in einer Werkhalle.
Bei der Entwicklung des Unternehmens bekamen die Vansformers-Geschäftsführer (v.li.) Alexander Järisch und Jonas Hehemann Unterstützung von André Schulenberg vom WIGOS-UnternehmensService.
Dienstag, 9. Dezember 2025

Manufaktur in Melle baut Kastenwagen zu Reisemobilen um

Melle. Der Trend zum Urlaub mit dem Camper ist ungebrochen, immer mehr Reiselustige sind im individuell gestalteten Zuhause auf vier Rädern in der Welt unterwegs. Das junge Unternehmen Vansformers aus Melle bringt innovative Ideen auf die Straße und unterstützt mit solidem Handwerk und technischem Know-how Kunden dabei, sich ihren Traum vom individuell ausgebauten Van zu erfüllen. Bei der Gründung vor rund fünf Jahren und der nachfolgenden Entwicklung wurde das heute siebenköpfige Team durch die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land beraten und begleitet.

Sieben Kastenwagen – vom kleinen VW Bully bis zum großen Van - stehen aktuell in der großen Halle in Melle, um dort für die kommende Urlaubssaison mit neuen Features und praktisch modernem Innenausbau startklar zu werden. „Wir sind eine kleine Manufaktur und bieten High-End-Fahrzeuge für Reisen jeder Art – von der Prototypen-Entwicklung bis zum fertigen Reisemobil“, betonen die Geschäftsführer Alexander Järisch, Jonas Hehemann und Joachim Kleine-Kalmer. Kunden, die unter anderem in den sozialen Medien zu neuen Ausbauideen inspiriert werden, klopfen  aus ganz Deutschland und zunehmend auch aus dem Ausland bei den Vansformers an.

Der Fokus der Experten aus den Bereichen Fahrzeugtechnik, Produktdesign, Maschinenbau und Holztechnik liegt auf den Sonderausbau von Volkswagen und MAN-Fahrzeugen. So speziell wie die Kompetenzen der „Vansformers“ sind auch die Anfragen der Kunden - von der Umrüstung auf Dieselheizung, dem Einbau eines rückenschonenden Auszugssystems für die Gasflasche, einem Schwerlastauszug für den E-Scooter bis zum wohnlichen und platzsparenden Innenbau. „Hexen können wir nicht, aber was geht, machen wir“, so Jonas Hehemann. Manche Kunden kämen mit einem nackten Fahrzeug und ließen sich nach Wunsch den ganzen Innenraum ausbauen, andere wollten lediglich kleine Verbesserungen durch die Vansformers. 

Mehr geht immer, was auch die Kosten hochschnellen lässt. Der Preis für den Minimalausbau eines Kleintransporters liegt nach den Worten von Jonas Hehemann bei etwa 15.000 bis 25.000 Euro – ohne Fahrzeug. „Nach oben ist keine Grenze. Wir haben auch schon für Kunden Projekte in Höhe von mehr als 100.000 Euro realisiert, was im Vergleich zu den branchenüblichen Preisen noch verhältnismäßig günstig ist.“ Deutlich erschwinglicher sind Aufstelldächer, die aktuell stark nachgefragt sind. Mit Aufstelldach und dem Schlafplatz wird ein VW Caddy einfach zum Reisemobil. 

Ob Caddy oder High-End-Van: Die Unternehmer aus Melle kennen die Ansprüche der Kastenwagenfreunde sehr gut aus eigener Campererfahrung: Denn die Initialzündung zur Unternehmensgründung kam dem heutigen Geschäftsführer-Trio, als sie erstmals auf dem Hof von Jonas Hehemann - selbst wie seine Mitstreiter ein passionierter Camper – für Bekannte einen Kastenwagen ausbauten. Die Kompetenz hat sich schnell in und außerhalb der Reisemobilisten-Szene herumgesprochen. „Die Halle wurde uns dann zu klein und war für unsere Anforderungen nicht mehr geeignet“, beschreibt Jonas Hehemann. Im Sommer 2023 zogen die Vansformers schließlich um an den heutigen Firmensitz im Meller Osten. 

Bei all diesen Aktivitäten stand die WIGOS den leidenschaftlichen Ausbauspezialisten beratend zur Seite, wie André Schulenberg vom WIGOS-UnternehmensService erläutert: „Vor allem am Anfang waren wir im engen Austausch, um zum Beispiel Fördermöglichkeiten über das Programm INNO-OS zu ermitteln oder bei der Schärfung des Geschäftsmodells beratend zu unterstützen. Auf kurzem Wege konnten wir dann eine finanzielle Förderung ermöglichen. Toll, wenn aus einer Leidenschaft nicht nur ein Beruf, sondern wie bei den Vansformers auch ein erfolgreicher Betrieb und Arbeitgeber entsteht.“ 

Der Weg dorthin war mitunter steinig. Trotz guter Aussichten war in der Anfangszeit ein anstehender Großauftrag – ein Ausbau von mehr als 100 Fahrzeugen – geplatzt. „Das hat uns fast den Kopf gekostet“, sagt Jonas Hehemann, der heute froh ist, dass sie seinerzeit ihren ursprünglichen Businessplan anpassen konnten. Statt Baukastensystem und Serienproduktion ist der Individualausbau heute das Kerngeschäft. Deshalb ist es möglich, ganz speziell zu fertigen – wie es jüngst unter anderem beim Ausbau eines Drohnenbegleitfahrzeugs für eine Behörde der Fall war. Auch den „Grashüpfer“ – das Naturkundemobil des Osnabrücker Museums am Schölerberg – und ein Jugendzentrum auf Rädern haben die Vansformers auf die Straße gebracht. „Jeder Auftrag ist für uns ein Spezialfall“, betont Jonas Hehemann.

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