Großübung der Kreisfeuerwehr Osnabrück: Zugunfall mit zahlreichen Verletzten geprobt
Ankum/Bersenbrück. Mit einem realitätsnahen Szenario haben die Technischen Einheiten Bahn der Kreisfeuerwehr Osnabrück am Samstag, 27. September ihre Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit unter Beweis gestellt. Geprobt wurde ein schwerer Zugunfall zwischen Ankum und Bersenbrück. Ein Personenzug kollidierte bei voller Fahrt mit einer umgestürzten Eiche. Durch die Wucht des Aufpralls entgleisten mehrere Waggons, der Zug trennte sich in zwei Teile. Während ein Abschnitt am Unfallort zum Stehen kam, rollten weitere Wagen mehrere Hundert Meter weiter. Zahlreiche Fahrgäste wurden verletzt und in den Waggons eingeschlossen.
Um die Lage zu bewältigen, teilten die Einsatzkräfte das Szenario in zwei Abschnitte auf. Im ersten Abschnitt mussten die Retter insgesamt 13 verletzte Personen aus drei Personenwaggons befreien. Das Team der Realistischen Unfall- und Notfalldarstellung des DLRG hatte die Verletztendarsteller mit täuschend echten Verletzungen geschminkt und vorbereitet. Schmerzverzerrte Schreie und Hilferufe sorgten dafür, dass die Einsatzkräfte unter möglichst realistischen Bedingungen arbeiteten. Erschwert wurde die Situation durch einen parallel entstehenden Wald- und Böschungsbrand sowie eine technische Störung, die infolge des Funkenflugs im Umfeld des Zuges ausgelöst worden war.
- Kreisfeuerwehr Osnabrück
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Im zweiten Abschnitt standen die Helfer vor weiteren Herausforderungen. Neben der Lok waren auch mehrere Pkw auf Güterwaggons betroffen, in denen fünf Übungspuppen die verletzten Personen darstellten. Mit schwerem Gerät mussten sie befreit und gerettet werden. Im weiteren Verlauf kam es zu einer zusätzlichen Gefahrenlage, da ein beschädigter IBC-Behälter mit Gefahrstoff leckgeschlagen war und auszulaufen drohte. Die Einsatzkräfte dichteten die Leckage ab, um ein Eindringen in ein nahegelegenes Gewässer zu verhindern. Parallel dazu wurde eine Riegelstellung aufgebaut, um ein angrenzendes Flüssiggaslager vor einer möglichen Brandausbreitung zu schützen.
Der Rettungsdienst richtete eine zentrale Verletztensammelstelle ein, an der die geretteten Personen medizinisch erstversorgt und für den Weitertransport vorbereitet wurden. Neben den Technischen Einheiten Bahn waren das Technische Hilfswerk, der Rettungsdienst, das DLRG, Notfallmanager der Deutschen Bahn sowie die Psychosoziale Notfallversorgung in die Übung eingebunden. Insgesamt waren rund 320 Kräfte beteiligt, darunter auch zahlreiche Verletztendarsteller und Übungsbeobachter.
Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehreinheiten, dem Rettungsdienst und weiteren BOS-Organisationen zu festigen. Besonders im Fokus standen die Menschenrettung unter erschwerten Bedingungen, die Koordination zweier paralleler Einsatzabschnitte, die Brandbekämpfung, die logistische Versorgung der Einsatzstelle sowie die Kommunikation zwischen den beteiligten Kräften.
Der für die Technischen Einheiten Bahn zuständige stellvertretende Abschnittsleiter Nord der Kreisfeuerwehr, Ralf George, zog ein positives Fazit: „Solche Großübungen sind enorm wichtig, um im Ernstfall reibungslos zusammenarbeiten zu können. Das Szenario hat gezeigt, dass unsere Einheiten im Landkreis Osnabrück auch bei komplexen Lagen schnell, professionell und koordiniert Hilfe leisten können“, so George. In Rahmen einer Nachbesprechung soll nun weiteres Verbesserungspotenzial analysiert werden.
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