Stadt und Landkreis präsentieren Generalplaner und ersten Entwurf für neuen Förderschulcampus
Osnabrück. Am Friedensweg in Osnabrück wird in den nächsten Jahren als neue Heimat von Montessori-Schule und Anne-Frank-Schule ein Förderschulcampus gebaut. Kostenpunkt: Ein dreistelliger Millionenbetrag, für den Landkreis und Stadt Osnabrück je zur Hälfte aufkommen. Nun steht fest: Geplant wird der Bau von gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) aus Hamburg zusammen mit WES LandschaftsArchitektur Hamburg. Und erste Gestaltungsideen der Generalplaner gibt es auch schon.
Landrätin Anna Kebschull betont: „Dieser Neubau ist richtungsweisend für mehr als unsere Förderschullandschaft. Wir bringen hier nicht nur Schülerinnen und Schüler der beiden Förderschulen, sondern auch aus Stadt und Landkreis zusammen.“
Der Entwurf zeigt einen Holzhybridbau. Holz ist gleichzeitig sowohl innen als auch außen sichtbares Gestaltungselement und gibt auch den Anspruch an den Bau wieder, einen möglichst guten ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Eine Element-Bauweise verkürzt durch ihren hohen Grad an Vorfertigung die Bauzeit vor Ort und spart damit auch Kosten.
Außerdem sieht die Idee eine Einbindung aller Gebäudebereiche in die pädagogische Konzeption vor: Nicht nur in den Klassenzimmern wird gelernt, sondern auch auf den Fluren, für die aus brandschutzrechtlicher Sicht Lösungen entwickelt werden sollen, die eine Nutzung beispielsweise als Differenzierungsbereiche erlauben. Und auch die Schulhöfe dienen diesem Zweck mit der bewusst gewählten Assoziation „HOFschule – SchulHOF“. Diese steht dafür, dass sowohl der Schulhof der Anne-Frank-Schule als auch der Schulhof der Montessori-Schule als „Lern-Hof“ im eigentlichen Sinn verstanden werden, als eine Fortführung des vorhandenen Landschaftscharakters mit seinen baumbestandenen Höfen in einem landwirtschaftlich geprägten Umfeld.
Zudem entstehen Synergien zwischen den beiden Schulen. Die Sporthalle im Bereich der Anne-Frank-Schule und die Mensa im Bereich der Montessori-Schule werden beispielsweise von beiden Schulen genutzt. Das führt nicht nur zu engeren Verknüpfungen zwischen der Lehrer- und Schülerschaft der beiden Schulen, sondern spart auch Ressourcen. Eine Brücke über den Röthebach macht dies möglich.
„Diese Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Stadt ist zum Wohle der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Denn nur auf diesem Wege stellen wir ein breites pädagogisches Angebot sicher, dass es ermöglicht, auf die individuellen Bedürfnisse der jungen Menschen einzugehen.“
„Schulbau ist für uns eine Herzensaufgabe. Der Wettbewerbserfolg bestätigt unseren Ansatz und motiviert uns, Lernräume zu schaffen, die Bildung und Gemeinschaft gleichermaßen fördern“, sagt Hinrich Müller, Associate Partner bei gmp. „Offene Begegnungsbereiche und flexible Lernlandschaften machen sichtbar, dass hier Zusammenhalt und Inklusion gelebt werden sollen.“
Weiter geht es nun mit der Entwurfs- und Planungsphase. Ziel ist es, zum Jahreswechsel 2026/27 die Entwurfsplanung mit einer belastbaren Kostenberechnung abzuschließen. Für diese komplexe Planungsaufgabe mit rund 25.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche sind rund fünf Millionen Euro veranschlagt. Parallel erfolgt die Bauleitplanung, um für diesen Bereich einen Bebauungsplan aufzustellen.