Sechs Personen stehen vor einer Wand mit Postern.
Von links nach rechts: Markus C. Blaich, Jan F. Kegler (beide Vorstand der Archäologischen Kommission), Kreisrat Matthias Selle, Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann, Ute Bartelt (Vorstand der Archäologischen Kommission) und Axel Friederichs (Leiter der Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück).
Mittwoch, 25. Juni 2025

Archäologische Kommission tagte in Osnabrück

Osnabrück. Als älteste gemeinsame Dienststelle von Stadt und Landkreis kümmert sich die Osnabrücker Archäologie bereits seit 1975 um alle bodendenkmalpflegerischen Belange in der Region. Anlässlich ihres fünfzigjährigen Bestehens fand jetzt die Jahrestagung der Archäologischen Kommission für Niedersachsen e.V. in Osnabrück statt. Mitglieder und Vorstand um den Vorsitzenden Jan F. Kegler wurden am Freitag von Kreisrat Matthias Selle und dem Ersten Stadtrat Wolfgang Beckermann begrüßt. 

Nachdem die Kommissionstagung 2002 in Osnabrück stattgefunden hatte, haben Stadt und Landkreis nun erneut gemeinsam die Mitglieder eingeladen, ihre dreitägige Veranstaltung mit Arbeitstreffen, Sitzungen, Fachvorträgen und Mitgliederversammlung im Kreishaus und im Museum am Schölerberg zu veranstalten. Zum Thema „Strukturen archäologischer Denkmalpflege, Forschung und Wissensvermittlung in Niedersachsen“ kamen mehr als 100 Archäologinnen und Archäologen aus ganz Niedersachsen am Schölerberg zusammen.

Ein besonderer Fokus lag dabei auf den kommunalen Bodendenkmalpflegeeinrichtungen. Diese Dienststellen erzielen durch ihre Arbeit nicht nur immer wieder neue Erkenntnisse zur Vor- und Frühgeschichte, sondern tragen durch ihre Wissensvermittlung auch in besonderem Maße zur regionalen Identität bei.

Beim Abendvortrag unter dem Titel „Quer durch alle Zeiten – 50 Jahre Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück“ stellten der Stadt- und Kreisarchäologe Axel Friederichs und seine Kollegin Sara Snowadskay eine Auswahl an Bodendenkmalen und Fundstellen vor. Diese und viele weitere konnte die Archäologie in Osnabrück und im Osnabrücker Land in den vergangenen fünf Jahrzehnten erschließen, sie damit vor der unwiederbringlichen Zerstörung dokumentieren und vor dem unerkannten Vergessen bewahren.

Zum Abschluss der Tagung führte eine Exkursion zunächst durch die Osnabrücker Altstadt, anschließend dann in den Landkreis zum Museum und Park Kalkriese, zum Eisenzeithaus und Museum Schnippenburg in Ostercappeln. 

Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück sind weitere Vorträge und Führungen (archäologischer Stadtspaziergang „Von der Bogenbrücke zum Dom“ und „Blick hinter die Kulissen“ mit Besichtigung der Arbeitsräume, Restaurierungswerkstatt und Fundarchiv der Stadt- und Kreisarchäologie) in der zweiten Jahreshälfte geplant.

Eine eigens von der Mitarbeiterin der Stadt- und Kreisarchäologie, Judith Franzen, konzipierte Sonderausstellung wird zurzeit noch im Kreishaus präsentiert. Die Ausstellung gibt einen Blick zurück auf die archäologischen Anfänge in der Region. Kreisrat Matthias Selle lädt alle Interessierten zum Besuch der Ausstellung ein: „Freuen Sie sich auf viele spannende Einblicke und unternehmen Sie eine Entdeckungstour quer durch alle Zeiten.“

Das Arbeitsgebiet der Stadt- und Kreisarchäologie ist mit rund 2.250 Quadratkilometern nur etwas kleiner als das Bundesland Saarland. Das Team betreut 1.500 bekannte obertägige archäologische Kulturdenkmale wie Großsteingräber, Grabhügel, Wall- bzw. Burganlagen, Kirchen sowie gut 9.000 bislang entdeckte archäologische Fundstellen im gesamten Osnabrücker Land, die vom Beginn der mittleren Altsteinzeit vor etwa 200.000 Jahren bis in die jüngere Vergangenheit datieren.

Hunderte Grabungs- und Fundstellenordner, unzählige analoge Dias, Karten, Fund- und Grabungszeichnungen, zehntausende digitale Fotos, knapp 55.000 verzeichnete Funddatensätze in der Datenbank, wobei die tatsächliche Anzahl an Funden viel höher liegt. „Über die Jahre ist ganz schön was zusammengekommen“, sagte der Leiter der Stadt- und Kreisarchäologie Axel Friederichs bei der Eröffnung der Ausstellung im Kreishaus.

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